Re: [InetBib] Encyclopedia Britannica stellt Druckausgabe ein

[Sebastian Wolf <sebastian.wolf@xxxxxxxxxxxxxxxx>]

Hallo Karl, liebe Liste,

Am 15.03.2012 16:34, schrieb Karl Dietz:

> 2012/3/15 Sebastian Wolf<sebastian.wolf@xxxxxxxxxxxxxxxx>:
> > Da Bibliotheken häufig über Platzmangel klagen, ist es doch sinnvoll,
> > dass Enzyklopädien Platz machen für Bücher, die auch benutzt werden -
>
> Wäre mehr als schade, wenn dies jemand in dieser form umsetzen würde.

Warum? Bibliotheken haben den Auftrag, ihren Studierenden nicht nur die 
notwendige (und nachgefragte) Literatur zur Verfügung zu stellen, 
sondern auch Lern- und Arbeitsmöglichkeiten für die Studierenden zu 
schaffen. Und Literatur, die nicht (mehr) nachgefragt wird oder veraltet 
ist, muss ganz einfach aussortiert werden. Bücher sind in Bibliotheken 
in aller Regel nicht mehr und nicht weniger als ein Gebrauchsgegenstand 
(die historischen Altbestände mal ausgenommen, aber um die geht es hier 
nicht).

Zum Glück setzen viele Bibliotheken dies bereits um und das ist auch gut 
so. Wer braucht gedruckte Bibliographien, in die in den letzten 10 
Jahren nicht mal ein Bibliothekar einen Blick geworfen hat, wenn der 
Platz viel sinnvoller genutzt werden kann, z.B. für neue Lernbereiche 
und Diskussionsräume. Die Möglichkeit entsprechende Lern- und 
Arbeitsmöglichkeiten für die Studierenden zu schaffen, ist für 
Bibliotheken wichtiger denn je.

> Eher schon wären spezielle Angebote sinnig, die den Leuten einiges von
> dem nahe bringen, was das zu finden ist; jenseits von google,
> wikipedia&  co

Natürlich, aber die Alternative sind doch nicht gedruckte Enzyklopädien, 
sondern Fachdatenbanken (und natürlich auch Bibliothekskataloge).

Und zum "Strom"-Argument - wie viele landesweite Stromausfälle gab es in 
den letzten Jahrzehnten? Und sollte es irgendwann doch mal einen solchen 
geben, dann haben wir ganz andere Probleme, als zu sagen "Oh toll, wir 
haben noch eine gedruckte Enzyklopädie von Anno schnuff". Nach 
spätestens 2-3 Tagen ohne Strom würde nämlich das öffentliche Leben in 
unseren Städten zusammen brechen. Daher ist dieses Argument aus meiner 
Sicht keines.

Viele Grüße

Sebastian Wolf

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