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Re: [InetBib] Verlage und Open-Access-Konditionen



Hallo Herr Hennecke,

Danke für Ihre interessante Frage. Ich denke, das könnte eine Anregung
für eine kontinuierliche Sammlung OA-freundlicher Buchverlage sein.

So etwas fehlt nämlich bisher. Die hübsche Publisher Liste unter
http://oad.simmons.edu/oadwiki/Publishers_of_OA_books wird zwar
laufend aktualisiert, ist jedoch US-lastig, unstrukturiert und im
Detail nicht informativ. Es gibt dort z.B. keine Informationen über
Lizenz-Restriktionen, geschweige denn Details wie die angesprochene
Lieferbarkeitsinfo bei Amazon, Varianten in der Aufmachung der Bücher
o.ä.

Bookmark-Feeds wie http://www.connotea.org/tag/oa.books und
http://www.delicious.com/tag/recent/oa_monograph sind ebenfalls
aktuell und umfassend, aber mit den gleichen Mängeln behaftet.

Die Grundlagen zu schaffen für eine detaillierte Liste OA-freundlicher
Buchverlage - wäre das nicht vielleicht ein Thema für eine
LIS-Abschlußarbeit? Vielleicht im Stil von Sherpa/Romeo? Wiki-basiert?

Schöne Grüße und viel Erfolg bei der Verlagsrecherche,
Lambert Heller

P.S. OAPEN kennen Sie vermutlich schon?

Am 2. April 2012 14:25 schrieb Adrian Pohl <pohl@xxxxxxxxxx>:
Lieber Herr Hennecke,

zunächst: CC BY-NC-ND ist NICHT Open Access, siehe etwa den Text
"Creative Commons and Open Access" auf den Creative-Commons-Seiten:

" The Budapest Open Access Declaration describes Open Access as the
freedom of users to “read, download, copy, distribute, print, search
or link to the full texts of articles, crawl them for indexing, pass
them as data to software, or use them for any other lawful purpose,
without financial, legal or technical barriers other than those
inseparable from gaining access to the Internet itself." The Creative
Commons Attribution license--the least restrictive license in the
suite--implements the Budapest Declaration, and is widely recognized in
the community as a means to make a work truly Open Access. Licenses that
add restrictions beyond attribution, such as the Non-Commercial or
Share-Alike provisions, do not meet the Budapest standard."[1]

Weisen Sie doch bitte den Lehrstuhlinhaber auf dieses Missverständnis
hin und sorgen Sie dafür, dass Lizenz oder Sprachgebrauch entsprechend
angepasst werden.

Zu ihrer eigentlichen Frage:

Schauen Sie sich doch mal Berlin Academic an:
<http://www.berlinacademic.com/>. Allgemein würde ich sagen: Hat
die Publikation gute Aussichten auf eine große Leserschaft und darauf,
von vielen Bibliotheken erworben zu werden, dann sollten Sie einfach mal
versuchen, bei verschiedenen Verlagen selbstbewusst aufzutreten und Ihre
Konditionen durchzusetzen. Das hat wahrscheinlich mehr Aussicht auf
Erfolg als man gemeinhin denkt. De Gruyter hat ja etwa auch das
"Handbuch Bibliothek 2.0"[2] (das wirklich "offen" - zumindest im Sinne
der Open Definition[3] - ist) herausgegeben und fördert gerade den
zweiten Open-Access-Sammelband[4]. Soweit ich es mitbekommen habe, sind
diese OA-Publikationen nur aufgrund konsequenten und bestimmten
Nachfragens und Verhandelns von Seiten der Herausgeber zustande gekommen
(und natürlich nicht zuletzt, weil sich mit ihnen Geld verdienen
lässt).

Viele Grüße
Adrian Pohl


[1] <http://wiki.creativecommons.org/Creative_Commons_and_Open_Access>

[2] <http://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/43790>

[3] <http://opendefinition.org/okd/>. Zum Unterschied zwischen der
Budapest Open Access Initiative und der Open Definition siehe
<http://access.okfn.org/faq/#BOAI/OKD>.

[4] <http://www.degruyter.com/view/product/181409>


Adrian Pohl
- Linked Open Data -
hbz - Hochschulbibliothekszentrum des Landes NRW
Tel: (+49)(0)221 - 400 75 235
http://www.hbz-nrw.de



On 2.4.2012 at 13:59, "Joachim Hennecke"
<Joachim.Hennecke@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
wrote:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,



einer unserer Lehrstuhlinhaber plant die Veröffentlichung eines
Lehrbuchs
und sucht einen Verlag, der folgende Konditionen ermöglicht:



a) das Buch über den Buchhandel zu vertreiben (im Idealfall komplett
über
amazon.de mit "Auf Lager" Status. Das Erreichen viele BOD-Unternehmen
nicht)

b) die Möglichkeit, einen PDF ins Internet stellen zu können (sowohl
auf
Repositorien wie OPUS, aber - im Idealfall auch auf der normalen
Webseite).

Geplante Nutzung als CC BY-NC-ND

c) die Möglichkeit, den PDF selbst vervielfältigen zu können (das
erlauben
BOD-Dienste i.d.R. nicht), auch in alternativen Kanälen, z.B. als
E-Book
über iTunes/Apple Store.



Idealerweise also eine Möglichkeit, die dem Autor alle Rechte lässt
und
trotzdem eine gute Infrastruktur bietet.



Sind Ihnen solche Verlage bekannt oder gibt es irgendwo ein
Verzeichnis, das
die OA-Konditionen der Verlage mit auflistet?



Vielen Dank für Ihre Hilfe und

freundliche Grüße

                    Joachim Hennecke











Dr. Joachim Hennecke

Universitaetsbibliothek Erlangen-Nuernberg

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90403  Nuernberg

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 <mailto:Joachim.Hennecke@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Joachim.Hennecke@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

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