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Re: [InetBib] Handreichung zu Open-Access-Optionen in Allianz- und Nationallizenzen



On Mon, 30 Apr 2012 09:32:09 +0200
 "Siegert Olaf" <O.Siegert@xxxxxx> wrote:
*****Mehrfachempfang bitten wir zu
entschuldigen***************


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vielleicht haben Sie schon von den "Allianz- und
Nationallizenzen mit Open-Access Komponente" gehört.
Diese ermöglicht über eine Zweitveröffentlichung den
weltweit freien Zugang zu Publikationen aus der eigenen
Institution, basierend auf Lizenzvereinbarungen mit den
Verlagen.

Doch welche Autor/innen und Institutionen profitieren von
dieser Regelung und für welche Zeitschriften gelten
diese? Und welche Schritte sind durchzuführen, bevor eine
 Zweitveröffentlichung über geeignete
Open-Access-Repositorien realisiert werden kann? 

Um diese Fragen zu beantworten, wurde im Rahmen der
Schwerpunktinitiative  "Digitale Information" der
Wissenschaftsorganisationen 
(http://www.allianz-initiative.de) eine Handreichung
formuliert. Sie wendet sich insbesondere an Autor/innen
und Repository-Manager/innen und erläutert die
verschiedenen Begrifflichkeiten im Umfeld des
Lizenzmodells. Enthalten sind zudem zwei Checklisten, die
den Autoren/innen und den Einrichtungen bei der Umsetzung
helfen sollen.

Die Handreichung ist auf den Webseiten der
Allianz-Initiative unter  folgendem Link zu finden:
http://dx.doi.org/10.2312/allianzoa.004 

Von einer Handreichung erwartet man, dass sie verstaendlich
ist, aber auf den ersten Blick scheint es so, als sei hier
ein weiteres buerokratisches Monstrum ohne grossen Nutzen
erschaffen worden.

Auf den zweiten Blick erkennt man einige bescheidene
Fortschritte fuer Open Access, aber auch offene Fragen.

Die OA-Komponente der Allianz- und Nationallizenzen aendern
nichts am Nadeloehr des gruenen Wegs, naemlich der
Unwilligkeit der Autoren, ihn zu nutzen. Die bekannt
niedere Deposit-Rate kann also mit diesem Werkzeug nicht
verbessert werden.

Ein wirklicher Fortschritt (gegenueber SHERPA-ROMEO) ist
nur in der Formatfrage gegeben, da meist das Verlags-PDF
(ggf. nach einer Embargofrist) genutzt werden darf.

Wenn ich das richtig verstanden habe, koennen
institutionell nicht angebundene Autoren das Angebot nicht
nutzen und umgekehrt bedarf die Nutzung durch eine
Institution immer der Zustimmung des Autors bzw. der
Autoren. Die Verlage haben alle Rechte, sie geben aber - im
Rahmen von Lizenzverhandlungen - nur Brosamen an OA, obwohl
es ohne weiteres moeglich waere, bei mehreren Autoren auf
das Zustimmungserfordernis aller zu verzichten.

Mehr als eine Handvoll Eprints wird wohl im Jahr so nicht
zustandekommen. 

?Dieser Beitrag ist mit Zustimmung des 
Rechteinhabers aufgrund einer (DFGgeförderten) Allianz-
bzw. Nationallizenz 
frei zugänglich.?
?This publication is with permission of 
the rights owner freely accessible due to 
an Alliance licence and a national licence 
(funded by the DFG, German Research 
Foundation) respectively.?

Eine Phrasensuche bei Google fand zu beiden Versionen
nichts. Und fuer die voraussichtlich hoechst bescheidene
Ernte an Eprints wurden Steuergelder in vermutlich
erheblicher Hoehe fuer unzaehlige Verhandlungsstunden
oeffentlichrechtlicher Lizenzverhandler und einen
mutmasslichen Aufschlag auf die Lizenzsumme aufgewendet!

Klaus Graf

-- 
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