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[InetBib] Neuer DIN-Normentwurf für die Umschrift des Japanischen - Online-Kommentare erbeten



Sehr geehrte Damen und Herren,

 

der Arbeitsausschuss ?Transliteration und Transkription? (NABD 1) im
Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen des DIN hat einen
Normentwurf für die Umschrift des Japanischen vorgelegt, der nun zur Prüfung
und Stellungnahme online eingesehen werden kann.

 

Im deutschsprachigen Raum gab es bislang keine verbindliche Regel für die
Umschrift des Japanischen mit Ausnahme der für Bibliotheken verpflichtenden
Verwendung des Hepburn-Systems (RAK Anl. 5.6). Zwar existiert mit ISO 3602
eine internationale Umschriftnorm für das Japanische, doch das ihr
zugrundeliegende kunreishiki-System findet außerhalb Japans kaum Anwendung.
International hat sich dagegen überwiegend die modifizierte
Hepburn-Umschrift als Transkriptionssystem etabliert. Einzelfragen der
Umschrift blieben im deutschsprachigen Bereich jedoch bislang weitgehend
ungeregelt.

 

Eine deutsch-österreichische Expertengruppe hat nun einen Normentwurf für
die Umschrift der japanischen Kana-Silbenschrift erarbeitet, der dieser
Situation abhelfen will. Während seine Grundlage das modifizierte Hepburn
bildet, behandelt er zudem weitere wichtige Fragen wie die Orthographie der
Umschrift (Groß- und Kleinschreibung, Satzzeichen u. a.), Kana-Kombinationen
für die japanische Aussprache moderner Fremdwörter, Lehnwörter und
nichtjapanischer Eigennamen sowie das besonders schwierige Feld der
Getrennt- und Zusammenschreibung. Im letzteren Bereich versucht die Norm die
Erfordernisse sowohl einer möglichst breiten Anwenderschaft in Wissenschaft,
Medien u. a. als auch der Fremddatenübernahme in Bibliotheken, der
linguistischen Plausibilität sowie der pragmatischen Anwendbarkeit zu
berücksichtigen. 

 

Wie bei allen Normentwürfen üblich, beginnt mit dessen Veröffentlichung ein
öffentliches Stellungnahmeverfahren, in dessen Verlauf Verbesserungs- oder
Änderungsvorschläge von jedermann an den zuständigen Arbeitsausschuss
gerichtet werden können. 

Um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen, wurde der Entwurf der
DIN 32708 in das Normenentwurfsportal des DIN eingestellt
(http://www.entwuerfe.din.de <http://www.entwuerfe.din.de/> ). Dort kann ab
dem 16. Juli 2012 jeder Interessierte nach einmaliger Registrierung unter
seiner Emailadresse kostenfrei den Entwurf einsehen. Finden kann man ihn
entweder durch Eingabe der Normnummer oder eines Begriffes aus dem Titel in
den Suchschlitz rechts oder aber durch Aufblättern des Punktes ?Aktuelle
Norm-Entwürfe? in der linken Navigationsleiste. Im Übersichtsbildschirm für
die Norm klickt man anschließend auf die Schaltfläche ?Norm-Entwurf lesen
und kommentieren? und kann dann den Text abschnittsweise durcharbeiten.
Statt wie früher für Stellungnahmen unkomfortable Papier-Formulare ausfüllen
zu müssen, ist nun bei jedem Abschnitt direkt die Online-Eingabe eines
entsprechenden Kommentars möglich, indem man den entsprechenden Link
anklickt und ein Erfassungsfenster öffnet. 

 

Der Normentwurf kann auch in gedruckter Form kostenpflichtig beim
Beuth-Verlag bezogen werden, und selbstverständlich ist auch das Einreichen
der konventionellen Stellungnahmeformulare weiter möglich (s. hierzu
http://www.din.de/cmd?level=tpl-rubrik
<http://www.din.de/cmd?level=tpl-rubrik&languageid=de&cmsrubid=stellungnahme
_entwuerfe> &languageid=de&cmsrubid=stellungnahme_entwuerfe).

 

Nach Ablauf der Stellungnahmefrist am 30. November 2012 wird der
Arbeitsausschuss Transliteration und Transkription die eingegangenen
Stellungnahmen eingehend prüfen und in die endgültige Fassung der DIN 32708
einfließen lassen. 

 

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Gottheiner

 

 

____________________________________________

 

Dr. Klaus Gottheiner

Leitung Ausstellungen / Öffentlichkeitsarbeit

Fachreferent Sinologie / Japanologie

Universitätsbibliothek Trier, 54286 Trier

Zi. BZ 132

Tel. +49-651-201-2460

gottheiner@xxxxxxxxxxxx

 

 

 

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