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Re: [InetBib] Thesaurusportal



Sehr geehrter Herr Voss,

Sie haben Recht, der Anspruch auf Vollständigkeit ist überzogen und 
nicht einlösbar, geht einem aber gerne und allzu leicht über die Lippen.
Dennoch darf glaube ich behauptet werden, dass das Thesaurusportal 
verglichen mit anderen Angeboten bereits ein Vielfaches an Inhalt bietet 
und weiter ausbaufähig ist.

Eine tolle Anregung, die nicht über die Liste ging war z.B. sich an DBIS 
oder der EZB zu orientieren, um weg vom Blog hin zu einer für 
strukturierte Metadaten angemessenen Datenbank und Suchoberfläche zu 
kommen - und auch etwas Ordnung in den Wildwuchs bei den Thesauri zu 
bringen. Dazu muss es mir nur noch gelingen, die UB Basel für ein 
solches Projekt zu begeistern.

Bei DBIS und EZB lautet das Zauberwort "Kooperation", was zumindest für 
einen bestimmten geografischen Bereich auch als "zentral" verstanden 
werden kann. Zentral auch im Sinne des Meldens neuer oder bisher 
unberücksichtigter Thesauri an eine bestimmte Adresse, wie es in zwei 
Fällen - ebenfalls nicht über die Liste - erfolgt ist.

Ein anderes Beispiel: bibliojobs würde sich wohl auch niemals anmassen 
zu behaupten, es würden zu 100% alle Stellenausschreibungen im 
deutschsprachigen Bereich erfasst. Aber man hat bestimmte Quellen die 
dazu führen, dass doch ziemlich viele - wenn nicht sogar die meisten - 
dort zu finden sind.

Und eine Verbindung mit anderen Sammlungen bringt ja nur dann etwas, 
wenn sie keine Teilmengen der grösseren Sammlung sind. Aber ich stimme 
Ihnen auch hier völlig zu: Open Data ist der richtige Weg.

Ich freue mich auf den Call for Papers für den NKOS Workshop 2013.

Mit herzlichen Grüssen,

Andreas Ledl


Jakob Voss schrieb:
Andreas Ledl schrieb:

 > Die vorhandenen Angebote stellen jeweils nur eine mehr oder weniger
 > grosse Teilmenge aller Thesauri zur Verfügung. Das Thesaurusportal
 > strebt einen one-stop-shop an.

Genau das tut Thesaurusportal auch - und das ist auch in Ordnung so. Da 
die Vorstellung von einem "zentralen Portal" o.Ä. immer wieder durch die 
Bibliothekswelt geistert, muss es mal in aller Deutlichkeit gesagt werden:

Es gibt im Internet keine zentrale Anlaufstelle!

Selbst Giganten wie Google, Facebook und Wikipedia sind nur Angebote 
unter mehreren - abgesegen davon, dass sich Einzelkämpfer oder einzelne 
Einrichtungen schon aufgrund ihrer beschränkten Kapazitäten nicht damit 
vergleichen können.

Zurück zum Thesaurusportal:

 > Mit dem Thesaurusportal versuche ich, die einzelnen bestehenden Inseln
(museumsvokabular, TaxoBank, Knowledge for All und wie sie alle heissen)
miteinander zu verbinden und zu aktualisieren.

Das tun die genannten anderen Seiten auch - denn so funktioniert das 
Web. Es ist toll was sie mit dem Thesaurusportal auf die Beine stellen, 
aber der möglich Anspruch, irgendwie zentraler als verwandte Projekte zu 
sein, ist zum Scheitern verurteilt. Stattdessen ergänzen sich 
verschiedene Projekte.

Aus diesem Grund auch meine Frage zur Weiternutzung der Sammlung. Mit 
der Veröffentlichung unter einer freien Lizenz (CC-BY, CC-BY-SA, oder 
CC-Zero) ließe sich ihre Arbeit leichter mit anderen Sammlungen verbinden.

Das gilt übrigens auch für andere Datenbanken, weshalb Open Data 
generell eine gute Idee ist.

Schöne Grüße
Jakob Voß

P.S: Die Erschliessung von Thesauri wäre auch ein passendes Thema für 
den Networked Knowledge Organization Systems (NKOS) Workshop - 
vielleicht können sie die Sammlung 2013 dort vorstellen.



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