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Re: [InetBib] Landesbibliographie Baden-Wuerttemberg



On Wed, 27 Feb 2013 15:59:33 +0100
 "Dr. Anja Thalhofer" <thalhofer@xxxxxxxxxxxxxxxx> wrote:
Sehr geehrter Herr Graf,
vielen Dank für Ihre Hinweise bezüglich der Auswertung
von Sammelbänden in der Landesbibliographie
Baden-Württemberg.
Angeregt durch Ihre Anmerkungen wurde das Konzept zur
Auswertung und Sacherschließung von Sammelbänden,
insbesondere des Typus ?Ortsgeschichte? in der
Zentralredaktion in Abstimmung mit der Direktion der
Württembergischen Landesbibliothek erneut analysiert und
geprüft. Dabei ist festzustellen, dass sämtliche von
Ihnen genannten Grundwerke in der Landesbibliographie von
Baden-Württemberg verzeichnet und online recherchierbar
sind (http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/LABI/).
Der Wunsch unserer Nutzer, alle Einzelaufsätze aus
(heimatgeschichtlichen) Sammelwerken recherchieren zu
können, ist uns bewusst. Unter Berücksichtigung der enorm
großen Menge an relevanten Sammelwerken ist mit den
vorhandenen Personalkapazitäten eine solch detaillierte
Erschließung derzeit leider nicht möglich. Deshalb haben
wir uns dazu entschieden, das Gesamtwerk sowie inhaltlich
von diesem abweichende Einzelbeiträge aufzunehmen.
Buchbestandteile wie Nachworte und Quellennachweise
können grundsätzlich nicht berücksichtigt werden. Die
Erstellung einer umfassenden subjektiven
Personalbibliographie ist deshalb nicht möglich.
Da uns aber diese Problematik schon länger beschäftigt,
haben wir uns bereits im Sommer 2012 dazu entschlossen,
 die Grundaufnahmen mit zahlreichen Links beispielsweise
zu Inhaltsverzeichnissen oder Inhaltstexten anzureichern.

Mit freundlichen Grüßen 
Anja Thalhofer

Eine Bankrotterklärung für die Landesbibliographie, die ich
als Wissenschaftler nur mit Abscheu zur Kenntnis nehmen
kann. Nicht im Volltext recherchierbare
Inhaltsverzeichnisse sind kein Ersatz für die Ausblendung
wichtiger Beiträge. Wenn ich etwas über die Flores temporum
und Balingen oder Reuchlins Patriotismus schreibe, so hat
das nicht nur einen vom Grundwerktitel abgedeckten
Ortsaspekt, sondern einen Sachaspekt (Flores temporum bzw.
Historiographiegeschichte, humanistischer Patriotismus),
der so geopfert wird. 

Pfui Teufel!

Angesichts des erbärmlichen Versagen der
Landesbibliographie muss man auch hier lang- und
mittelfristig auf freie und kollaborative Projekte setzen,
die eine angemessene Erschließung (und Nachnutzbarkeit z.B.
für Literaturverwaltungsprogramme) leisten müssten.

Klaus Graf   

-- 
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