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Re: [InetBib] der Amazonas der ist groß



Liebe KuK,

www.abebooks.com

Anscheinend wurde da mal ein Teil von amazon aufgekauft, aus dem dann diese
Webseite entstand.

Es ist "schlimmer": "AbeBooks Inc. is a subsidiary of Amazon.com" - sagt
Abebooks.com.

Angesichts der öffentlichen und unwidersprochenen Vorwürfe im Bereich des
Arbeitsrechts bis hin zu den Rechten auf körperliche Unversehrtheit gibt es
keinen guten Grund, bei der Existenz sinnvoller Alternativen eine Firma wie
amazon zu unterstützen.

Liest man nun die amerikanischen "Leadership Principles" von Amazon und 
vergleicht sie mit den kanadischen "Careers at AbeBooks" von "Abebooks.com", 
offenbart sich ein ganzes Universum an Schnittmengen.

Mein Favorit im Zeitalter der Sparsamkeit, beide verwenden diesen Begriff:

Abebooks: "Frugality: We only spend money on things that matter."

Amazon:   "Frugality - Sparsamkeit. Wir versuchen, kein Geld für Dinge 
           auszugeben, die für unsere Kunden keine Bedeutung haben. 
           Sparsamkeit bewirkt Einfallsreichtum, finanzielle
           Unabhängigkeit und Innovation. Es gibt bei uns keine Pluspunkte für 
die
           Anzahl von Mitarbeitern, Budgetgröße oder Fixkosten.

... ob nun Lagerarbeiter und ihre Arbeitsbedingungen zu den "things that 
matter" gehören oder "für unsere Kunden keine Bedeutung haben" ist eine 
spannende Frage.

Daß alles zwei Seiten hat, zeigt die Zahl der Streikenden bei Amazon: 
170 von 3300 in Bad Hersfeld ist nicht sonderlich beeindruckend. Es gibt 
wohl keine Solidarität/Kollegialität unter Leiharbeitern und Fach/Vorarbeitern. 
Ein Verhalten, das bei VW auch schon beobachtet wurde und wunderbar im 
SF-Klassiker "The Sten Chronicles" von Cole/Bunch zu erlesen ist. 

Um was geht es?

"Verdi fordert für die Beschäftigten einen Tarifvertrag nach den Konditionen
des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen orientiert sich dagegen
nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche."

... in der Logistikbranche gilt z.B. dies (ebenfalls im hessischen Standort
eines US-Unternehmens): ein Diplom-Betriebswirt mit x Jahren Berufserfahrung 
bekommt als Sachbearbeiter im Bereich inbound/outbound ca. 1500-1600 Euro 
netto, weniger als ein FAMI mit entsprechend vielen Dienstjahren und Zuschlägen.

Zum Verdienst bei Amazon, ein grobe Orientierung: die Weihnachtsgelder in
Höhe von ...

Level 1 – 1240,63 €
Level 2 – 1425,63 €
Level 3 – 1512,50 €

... stellen jeweils 62,5% vom Bruttomonatsgehalt dar. Es werden also
Bruttogehälter in Höhe von ca. 1700/2000/2100 im Lager gezahlt.

Bei Steuerklasse 1 bleiben dann ca. 1400 Euro netto für die
Level 3 Mitarbeiter aus dem Lager übrig. In Relation zum Sachbearbeiter
mit Hochschuldiplom, der bei einem anderen US-Unternehmen arbeitet, 
scheint Amazon nicht sonderlich "geizig'" zu sein.

Nachwuchsführungskräfte Logistik sind übrigens in dieser "Gehaltsbenchmark"
zu finden: 60.000 - 80.000 Euro brutto p.A.

JMT und gvG,


CM (zufriedener Amazon Prime Kunde seit Jahren und Verdi-Mitglied seit 1986)


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