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Re: [InetBib] Wie kommt ein kleiner Bibliothekskatalog fachgerecht ins Netz?



http://glockenmuseum.de/Berichte/Bib_katalog_DGM.pdf
1,8 MB, 236 Seiten DIN A4.
Eine informative datei!

Und das PDF entsteht wohl aus einer WORD-datei, eventuell auch excel.
Und als erstes könnte die Struktur der datei ja etwas aufgebohrt werden,
damit dann diese daten dann in eine datenbank einfliessen können.

Einige systeme hat h. flimm in seiner lesenswerten mail ja schon
genannt. ergänzend sei noch auf allegro hingewiesen.
eine software, mit der auch die psb u.v.a. kataloge laufen. und bevor
die daten katalogisiert werden, was ja vor allem man power braucht,
könnte noch zugewartet werden, bis die dann gleich mit RDA
katalogisiert werden können ...



2014-02-07 9:41 GMT+01:00 Oliver Flimm <flimm@xxxxxxxxxxxxxxx>:
Hallo,

On Thu, Feb 06, 2014 at 05:49:54PM +0100, Klaus Graf wrote:
Ich denke aber, es geht nicht nur um ein kostenloses
Bibliotheksprogramm, sondern um Sichtbarkeit möglichst in
einem (bibliothekarischen) Verbund.

Wenn der zuständige Regionalverbund nicht mitspielt oder
schlicht und einfach inakzeptable Preise hat, bräuchten wir
so etwas wie einen KVK-alternativ für Fach-OPACs, die nicht
im KVK sind, aber trotzdem aufgrund ihrer Inhalte (sehr
spezielle Literatur, Aufsatzdokumentation usw.) für
überregionale Recherchen wertvoll sind.

so wie ich das sehe geht es darum, dass

1) die Daten, in welchem System auch immer, erst einmal strukturiert
erfasst werden.

Denn bis jetzt schlummern sie nur auf einem PDF-Friedhof. Damit faellt
schon einmal Aufwand fuer die Erfassung an. Ob das beauftragt wird und
damit zusaetzliche Kosten entstehen, oder ob man das selbst macht ist
eine individuelle Entscheidung. Ich koennte mir z.B. vorstellen, dass
in die genannten 11.000 EUR insbesondere auch die Erfassung
eingepreist wurde. Insofern waere ich mit allzu schnellem
Verbund-bashing vorsichtig.

2) die erfassten Daten als Katalog im Web, idealerweise mit eigener
Corporate Identity recherchierbar gemacht werden.

Hier gibt es wieder die beiden Moeglichkeiten 'selber macher' oder
'einkaufen'. Im Bereich der Loesungen zum Selbermachen waeren zu
nennen:

a) koha http://koha-community.org/

Hier kann ueber eine Weboberflaeche mit Fremddatenuebernahme der
Bestand sowohl erfasst wie auch ueber einen OPAC bereitgestellt
werden. Die Installation von koha setzt aber einen root-Server bzw.
preiswerteren vserver (knapp 10 EUR pro Monat) voraus und das
entsprechende Know-How fuer dessen Betrieb und die Installation von
koha.

Koha wird vom BSZ gehostet/supported.

b) vufind http://vufind.org/

Mit vufind koennen irgendwo anders strukturiert erfasste Daten
professionell im Web praesentiert werden. Fuer die Installation wird
ebenfalls ein root/vserver benoetigt. Fuer die Erfassung kann, wenn
keine Normdaten, sondern nur Ansetzungsformen verwendet werden, ein
beliebiges Erfassungprogramm ausreichen. Allerdings sollte man sich
bei nur 'flachen' Eingabemoeglichkeiten ueber diverse Aspekte Gedanken
machen, wie z.B. dass multiple Inhalte einheitlich getrennt werden.
Dann braucht man nur noch einen Konverter programmieren, mit dem die
Daten in die Struktur des vufind-Einladeprogramms ueberfuehrt werden.

vufind wird beim GBV gehostet/supported. Auf vufind bauen verschiedene
sehr professionelle Web-Portale auf, wie beluga, BASE,
Nationallizenzen usw. und es hat eine grosse Community.

Mit vufind kann man IMHO nichts falsch machen.

c) OpenBib http://www.openbib.org/ (http://kug.ub.uni-koeln.de/)

Ebenso wie bei vufind muessen die Daten irgendwo anders strukturiert
erfasst und koennen dann im Web praesentiert werden. Der Fokus von
OpenBib ist ein bisschen anders als bei vufind und haengt eng mit den
Anforderungen bzw. der Bibliotheksstruktur an der Universitaet zu
Koeln zusammen. So ist die Bereitstellung eines neuen eigenstaendigen
Recherche-Portals - wenn bereits ein Konverter fuer die Daten
existiert - fuer uns eine Sachen von wenigen Klicks/Minuten.

Groesster Nachteil von OpenBib im Gegensatz zu vufind ist die fehlende
'grosse' Community. Diese besteht im Wesentlichen aus mir und einigen
KollegInnen an der USB ;-)

Sinnvoll waere es, wenn man sich einer bereits existierenden
Katalogisierungs- bzw. Rechercheinfrastruktur anschliessen koennte.
Dann benoetigt man deutlich weniger Know-How und eigenen Aufwand.

Die Idee sich einem Verbund anzuschliessen ist sicherlich nicht
verkehrt, auch wenn man sich dann noch Gedanken machen muss, wie man
seine Daten separat unter eigener Corporate Identity anbieten kann.

Allerdings deuten sich nach meiner Einschaetzung gerade bei den
Verbuenden auch grosse Umwaelzungen an, wahrscheinlich schon in den
naechsten 5-10 Jahren, die durch den Wechsel der grossen
Bibliothekssystemanbieter auf Cloud-Systeme begruendet sind. Ich
bezweifele, dass das ohne Auswirkungen auf die Verbundlandschaft
bleibt...

Eine hohe Sichtbarkeit im Web ist, wenn man die Etappen
Katalogisierung und OPAC genommen hat, dann die Kuer. Momentan geht
das sicherlich sehr gut ueber die Verbuende und den KVK. Aber auch
eine von Google oder Bing gut harvestbarer Web-Katalog hat hier
Vorteile.

Ich weiss, dass fuer Sie nichts existiert, was nicht in den KVK
integriert ist, aber Ihre Idee kleinere interessante Bestaende in
einer eigenen Rechercheplattform zu aggregieren machen wir in sehr
kleinen Rahmen bereits mit rheinischen Bibliotheken mit Altbestand
unter:

http://rheinlandbib.ub.uni-koeln.de/

Hier bieten wir auch fuer alle teilnehmenden Bibliotheken einen
eigenstaendigen OPAC an, z.B.

http://bruehl.ub.uni-koeln.de/portal/home.html?l=de
http://geistingen.ub.uni-koeln.de/portal/home.html?l=de
http://xanten.ub.uni-koeln.de/portal/home.html?l=de
usw.

Gleiches gilt fuer verschiedene Sammlungen:

http://richterbibliothek.ub.uni-koeln.de/portal/home.html?l=de
http://portraitsammlung.ub.uni-koeln.de/portal/home.html?l=de
http://totenzettel.ub.uni-koeln.de/portal/home.html?l=de
usw.

Gruss

O. Flimm

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