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Re: [InetBib] Werkvertrag für das Projekt „Erschließung des historischen Aktenarchivs“ bei AbbVie



Lieber Herr Maas, 
in erster Linie sind es die Sozialabgaben, die hier gespart werden sowie ein 
Großteil der Personalsachbearbeitung. Dazu kommen Versicherungsproblematiken. 
Steuern bezahlt der Auftragsnehmer davon schon, deshalb reduziert sich der 
Verdienst ja auch um eine größere Summe, dazu kommen möglicherweise entstehende 
Nebenkosten. 
Insgesamt ärgert mich die Vermehrung dieser Dienstleistungseinkäufe, die ja 
auch im Bereich anderer Dienstleistungen, Stichwort "New Economy" fröhliche 
ZuDiensten-Kohorten schaffen, während der Markt für Firmen, die Sozialabgaben 
zahlen, Sicherheitsvorschriften beachten oder sonstige Auflagen einhalten immer 
mehr einbricht. Die Betroffenen haben, wenn es ein Zweitjob ist, vielleicht 
sogar erst einmal wirklich etwas davon, wenn es die einzige Geldquelle ist, 
sieht das schon anders aus. Mittel- und langfristig bezahlen sie das damit, 
dass sie aus solchen Systemen nie mehr herauskommen und wenig oder gar keine 
Rente beziehen und letztlich bezahlen wir das alle, auch die anderen, noch 
rentebeziehenden Gruppen. Alle diejenigen, die man hier in diese Kohorten 
abstellt, müssen irgendwann durchgezogen werden. Kein Staat kann das bezahlen.
Als weiteres ärgert mich die Herabsetzung von Berufen, beruflichem Wissen und 
Können zu einer reinen "Verfügungsbereitschaftsmasse" im Sinne des bloßen 
Funktionierens in einem System. Ehrlich gesagt: das kotzt mich an. In den 
letzten 20 Jahren wurden für diese Entwürdigung von Arbeit systematisch die 
Türen geöffnet. Das ist ja nicht mal mehr Zeitarbeit.


Selbstverständlich suchen sich die Bibliotheken hier nicht immer aus, wie sie 
Arbeit vergeben können. Es hat auch immer Ehrenamt und Werkverträge gegeben und 
das muss es auch weiter im verträglichen Maße geben können. Ich glaube aber 
einfach, dass hier das Maß verloren ist und ich habe einfach keine Lust mehr, 
rumzuschweigen. Was das bringt?: dass man es wenigstens merkt, sollen "die" 
wissen und dass sie für die Folgen verantwortlich sind. Ich teile mir meine 
Naivität und meine Wut also ausgleichend ein. 
Mit freundlichen Grüßen
A. Kustos


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Philipp 
Maass-HKT Nuertingen-Bibliothek
Gesendet: Freitag, 5. September 2014 13:28
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: Re: [InetBib] Werkvertrag für das Projekt „Erschließung des 
historischen Aktenarchivs“ bei AbbVie


LiebeFrau Kustos,

ich sehe das genauso. Hier ein Beitrag vom ZDF zum Thema Werkverträge.

http://www.zdf.de/zdfzoom/httpzoom.zdf.dezdfzoomzdfzoom-5991578.html-34255874.html

Ich musste selbst lange Zeit unter solchen Bedingungen schufften, damals hieß 
das "Zeitarbeit". Wenn man sich als Unternehmen jeglicher Verantwortung 
entziehen möchte, macht man das und hinterzieht Steuern und betrügt die 
Allgemeinheit. Man muss sich ja als Arbeitnehmer auch versichern von dem Geld 
etc.

Ich finde auch, so lange es KollgenInnen gibt, die unter solchen Bedingungen 
arbeiten, solange FAMIS mit E3 bezahlt werden, so lange man für viel 
Verantwortung, Stress und Kenntnisse in unterschiedlichsten Bereichen nur E9 
(s. einige Stellenausschreibungen in letzter Zeit hier) bekommt, so lange 
sollten die Berufsverbände das Wort Sonntagsarbeit nicht in den Mund nehmen. 
Irgendwann langt es dann auch mal. Solche Dinge müssen auf die Agenda.

https://biwifo.verdi.de/branchen/archive

Viele Grüße,

Philipp Maass




Am 05.09.2014 10:48, schrieb Annette Kustos:
Guten Tag,
das ist einfach eine Frechheit, es ist eine Frechheit sowas. Werkvertrag, das 
ist einfach eine Frechheit und hiermit protestiere ich dagegen.
Freundliche Grüße
Annette Kustos

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag 
von Bankhardt, Christina
Gesendet: Freitag, 5. September 2014 10:29
An: Internet in Bibliotheken (inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx)
Betreff: [InetBib] Werkvertrag für das Projekt „Erschließung des 
historischen Aktenarchivs“ bei AbbVie

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchte ich Sie auf folgende Ausschreibung aufmerksam machen:


Das Records Information Center Europe von AbbVie bietet einen Werkvertrag für 
das Projekt „Erschließung des historischen Aktenarchivs“ an.

AbbVie ist ein globales, forschungsbasiertes Biopharmaunternehmen, welches 
2013 im Zuge der Separation von Abbott Laboratories entstand. Unsere Mission 
ist es, die bestehende Expertise, die Leidenschaft unserer Mitarbeiter und 
einzigartige innovative Ansätze zu nutzen um neuartige Therapien für einige 
der weltweit komplexesten und schwersten Krankheiten zu entwickeln und 
verfügbar zu machen. Mit circa 25.000 Mitarbeitern weltweit vertreibt AbbVie 
Medikamente in mehr als 170 Länder.

Aufgabenstellung im Rahmen des Projektes:

•         Sichten und neu sortieren zusammengehöriger Einheiten unseres 
historischen Aktenarchivs (derzeit in 1.700 Einheiten zusammengefasst)

•         Erfassung, Erschließung und Auswertung der Schriftstücke

•         Verzeichnen und archivieren der Schriftstücke

Ihre Qualifikationen:

•         Hochschul- oder Fachhochschulstudium (Archivwesen, Dokumentation, 
Geschichte, Germanistik o.ä.)

•         Mehrjährige Erfahrung im Archivbereich

•         Interesse an der Firmenhistorie

•         Strukturiertes und selbstständiges Arbeiten

•         Erfahrungen im Umgang mit Excel sowie der Datenbank Cumulus

•         Kenntnisse im Bereich pharmazeutischer Firmenunterlagen 
wünschenswert

•         Erfahrung im Aufbau und Sortierung eines Aktenarchivs wünschenswert

Die Fakten:

•         Das Records Information Center Europe bietet eine angenehme 
Arbeitsatmosphäre auf dem neuesten Stand der Technik.

•         Die Arbeitsmaterialien werden bereitgestellt.

•         Start: ab sofort

•         Einsatzort: Ludwigshafen. Die Arbeit muss vor Ort erfolgen.

•         Für die Erstellung dieses Werks wird ein Werklohn in Höhe von 
15.000 € gezahlt.


Kontakt:
Ihre Bewerbung richten Sie bitte in elektronischer Form direkt an:

Christina Bankhardt 
(christina.bankhardt@xxxxxxxxxx<mailto:christina.bankhardt@xxxxxxxxxx>
)

AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Knollstraße
67061 Ludwigshafen
+49 621-589-4977
www.abbvie.de<http://www.abbvie.de>

Mit freundlichen Grüßen,
Christina Bankhardt

________________________________
Christina Bankhardt
Web Archiving, Social Media, and Audiovisual Material

                 [Logo Orange mittel] 
<http://portaleu.oneabbott.com/corp/intrade/organisation/ggdo/ric_en/S
itePages/Home.aspx>
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Records Information Center, Europe
Knollstraße
67061 Ludwigshafen
OFFICE    +49 621-589-4977
FAX          +49 621-589-3253
EMAIL      
christina.bankhardt@xxxxxxxxxx<mailto:christina.bankhardt@xxxxxxxxxx>
URL          RIC 
Europe<http://portaleu.oneabbott.com/corp/intrade/organisation/ggdo/ric/default.aspx>
www.abbvie.de<http://www.abbvie.com/>
[GPTW-Logo]

________________________________
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Sitz der Gesellschaft: Wiesbaden - Registergericht: AG Wiesbaden HRA 
9790 Persönlich haftende Gesellschafterin: AbbVie Komplementär GmbH 
Sitz der persönlich haftenden Gesellschafterin: Wiesbaden - 
Registergericht: AG Wiesbaden HRB 26371
Geschäftsführer: Alexander Wuerfel, Dr. Friedrich Richter, William J. 
Chase
Aufsichtsratsvorsitz: Azita Saleki-Gerhardt

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Kommunikation strikt untersagt ist. Jeder, der diese Nachricht fehlerhaft 
erhält, sollte den Sender unverzüglich telefonisch oder durch Rücksendung der 
E-Mail benachrichtigen und diese von seinem oder ihrem Computer löschen.
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Philipp Maass B.A.
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