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Re: [InetBib] Konsortium Baden-Württemberg unterzeichnet zukunftsweisenden Vertrag mit dem Wissenschaftsverlag Springer



On Fri, 24 Oct 2014 08:00:04 +0000
 "Mittermaier, Bernhard" <b.mittermaier@xxxxxxxxxxxxx>
wrote:
Lieber Herr Krichel,
die Bibliotheken bringen Geld für geschlossene
Publikationen auf, weil und so lange der Bedarf danach
besteht. Die Transformation zu Open Access zu fordern und
zu entsprechende Anstrengungen zu unternehmen steht dazu
nicht im Widerspruch. Nur ist das ein Prozess und keine
Frage eines Stichtags (jedenfalls noch nicht).

Lieber Herr Graf,
nach einer in einer Handreichung empfohlenen Formulierung
zu googeln und bei wenigen Treffern auf die
Nicht-Existenz des eigentlich Gesuchten zu schließen ist
ganz schlechter Recherchestil. Mit diesem Niveau hätten
Sie bei Ihrem eigenen Quiz nicht den Hauch einer Chance.
Ich lade Sie ein, sich mal
http://juser.fz-juelich.de/collection/FullTexts?ln=de
anzusehen. Beispielsweise die Physical Review - Artikel,
die Sie dort finden, sind alle aufgrund der
Allianz-Lizenz im Repositorium eingestellt. Im Datensatz
(z.B. http://juser.fz-juelich.de/record/171762) steht
"Nationallizenz gefördert von der DFG".

Fuer mich ist es ganz schlechter Stil, sich ueber die klare
und eindeutige Empfehlung der Finanzierer hinwegzusetzen
und eine selbstgebastelte Formulierung zu verwenden, die
dann womoeglich auch nicht suchbar ist. Aus welchem Grund
haben DFG und Allianz denn gebeten, dass man die Eprints in
bestimmter Weise kennzeichnet? Doch wohl um eine
Erfolgskontrolle zu ermoeglichen! Und das ist natuerlich
ausgesprochen sinnvoll. Wenn guter Recherchestil bedeutet,
dass man monatelang damit beschaeftigt ist, manuell ein
Hochschulschriftendokument auf weit ueber 100 deutschen
Dokumentenservern nach dem anderen auf einschlaegige
Vermerke zu sichten, dann bedeutet das nichts anderes als
gewollte Intransparenz.

Ihre besondere Unfaehigkeit beweisen Sie durch die
Schnapsidee, in der von Ihnen verwendeten Zeichenfolge
"gefördert durch die DFG" durch ein Icon auszudruecken.

http://juser.fz-juelich.de/img/logo_dfg.jpg

Im 21. Jahrhundert darf es durchaus auch von vertrottelten
Bibliothekaren erwartet werden, dass sie eine
maschinenlesbare automatisierte Erfolgskontrolle der
OA-Option ermoeglichen, indem sie wenigstens 

- den Vermerk in der vorgegebenen zweisprachigen Form
verwenden

- keine Icons im Vermerk verwenden

- via OAI-PMH-Metadaten den Vermerk an die Harvester (also
vor allem BASE) weiterreichen

- den Vermerk von den lokalen Volltextsuchen erfassen
lassen.

Ich weise auch auf

http://archiv.twoday.net/stories/1022220413/#1022220459

hin. Bei SSOAR soll es 32 Volltexte (10 % der geprueften)
geben, die aber weder mit allgemeinen Volltextsuchmaschinen
noch ueber die oeffentliche lokale Suche auffindbar sind.
Schon die Checkliste der von mir verlinkten Handreichung
zeigt, dass es sich um einen recht hohen Aufwand fuer die
Bibliotheken handelt.

Diese Lizenzen kosten ein Schweinegeld. Man kann sich den
Aufwand sparen, den Lizenzgebern eine OA-Komponente
abzupressen, wenn die Nutzung dieses Features fuer die
meisten autorisierten Einrichtungen zu kompliziert ist. Da
muss dann halt bei den Verhandlungen nachgebessert werden
und eine Bringschuld der Verlage vereinbart werden, wobei
natuerlich ein automatisierter Import von Verlags-Metadaten
und Volltexten (Verlags-PDFs) IR-seitig zu ermoeglichen
waere.

Klaus Graf

 

 







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