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Re: [InetBib] Mit Masterprogramm berufsbegleitend zum Digital-Spezialisten



Am 2015-07-01 18:41, schrieb Mazarakis, Athanasios:
Ganz so einfach ist es nicht. ;)

Wenn man ganz konkret sein will, dann sind es Beschreibungs- bzw.
Auszeichnungssprachen.

Sehr geehrter Herr Dr. Mazarakis, Sie haben völlig Recht, und darum hatte Berners Lee und andere Autoren auch die Vorstellung, dass man mit den so beigefügten Auszeichnungen in der Lage ist, 'to weave a Web that not only links documents to each other but also recognises the meaning of the information in those documents.' (www.sajim.co.za/index.php/SAJIM/article/download/297/288) Mit anderen Worten, die Computer sollten nicht mehr nur Information verarbeiten, sondern die semantische (genauer gesagt semiotische) Bedeutung der Inhalte von Dokumenten. Daran, dass so viele Menschen nicht wissen, dass Semantik (auf der Senderseite) keinen Sinn hat, ohne die Pragmatik (auf der Empfängerseite), und dass darum Semiotik der Oberbegriff von Semantik, Syntaktik und Pragmatik ist, erkennt man leicht, dass diese Problematik wirklich noch immer sehr wenig Einzug in das Denken der Knowledge Manager gefunden hat.

Worin ich übereinstimme, ist, dass das Web ein Dienst (Service) ist.
Wobei eigentlich fast alles ein Service sein kann. ;)

Aber: Das angebotene Programm aus Leipzig ist für einen
"berufsbegleitenden Masterstudiengang "Crossmedia Management" (M.
Sc.)" inhaltlich gesehen in Ordnung. Und da kann man dann die Kirche
auch bisschen im Dorf stehen lassen. Ein Informatiker weiß im
Zweifelsfall vielleicht auch nicht so genau, was RDA ist.

Ich persönlich würde mich als Wissenschaftler schon darüber freuen,
wenn diese genannten Dienste breiten Einzug in das Denken (!) der
Bibliothekslandschaft erhalten. Die genaue Definition kann man dann
von mir aus in der Prüfung abfragen.

Die genauen Definition muss sogar in den Prüfungen abfragt werden, denn genau der Mangel an definitorischer Schärfe ist es, der zu so vielen Missverständnissen führt. Das Erste, worum sich Wissenschaft kümmern muss ist, eine möglichst präzise Terminologie zu erzeugen, weil nur klare Definitionen falsifizierbar sind. (Versuchen Sie mal zu beweisen, dass Tiere kein Bewusstsein haben, wenn jeder unter Bewusstsein versteht, was er gerade will. Ich kenne sehr viele Menschen die gern und viel über das Semantic Web sprechen, aber höchst merkwürdige Begrifflichkeiten damit verbinden.

Und so etwas wie das Semantic Web ist (leider?) noch viel zu
unbekannt. Allerdings auch zum Beispiel in der Informatik. Von daher:
Alles, was irgendwie helfen kann mit aktuellen Technologien und
Diensten Schritt zu halten, finde ich begrüßenswert. Wobei im
Zweifelsfall vielleicht die Universität um die Ecke diese Inhalte auch
kostenlos vermittelt, da lohnt sich ab und zu ein Blick in die
Vorlesungsverzeichnisse.

Weshalb ich Ihnen auch darin zustimme. Allerdings muss man auch hier aufpassen, denn da steht in vielen Vorlesungsverzeichnissen auch einiges, was bei genauerem Hinsehen sehr zweideutig ist. Hoffen wir, dass die Leipziger eine klare Definition für und brauchbare Inhalte im Crossmedia Management haben, mit dem die Absolventen auch etwas anfangen können ;-)

MfG
Walther Umstätter

Beste Grüße
Athanasios Mazarakis

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DR. ATHANASIOS MAZARAKIS
Postdoc at Kiel University
Web Science
 
ZBW - German National Library of Economics
Leibniz Information Centre for Economics
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag
von markus schnalke
Gesendet: Mittwoch, 1. Juli 2015 18:25
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Mit Masterprogramm berufsbegleitend zum
Digital-Spezialisten

[2015-07-01 15:47] h0228kdm <h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>

nachdem wir vor 20 Jahren Themen wie XML, HTML, Semantic Web und SEO
in die Lehre im Bereich der Bibliothekswissenschaft eingeführt haben,
und diese Themen seitdem eindeutig wichtiger geworden sind, kann ich
Ihre Kritik leider nicht nachvollziehen.

Die Kritik war bestimmt auf die Klassifikation der Begriffe, nicht
aber auf ihr Vorhandensein im Lehrplan bezogen. So habe ich sie
jedenfalls gedeutet und stimme ihr zu.

Am 2015-07-01 13:56, schrieb Sven Hirsch:

* Internettechnologien inkl. XML, HTML
* Web-Technologien inkl. Semantic Web

XML und HTML sind keine Internet- sondern Web-Technologien.

Das Web ist eine Internettechnologie, wenn man so will. Genauer gesagt
ist das Web ein Service im Internet, ebenso wie Email, Netnews oder
DNS.

Das Semantic Web kann man als Spezialform des Web sehen.


... und das sind IMO keine Nebensaechlichkeiten sondern die Basis des
Verstaendnisses.


markus

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