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Re: [InetBib] Workshop "Bibliotheks- und Lokalsysteme für kleine Bibliotheken"



Date: Tue, 5 Sep 2017 10:31:20 +0200
From: Martina Niedhammer via InetBib

insbesondere Spezialbibliotheken sehen sich seit der Jahreswende 2015/2016, 
mit der die Unterstützung der Bibliothekssoftware Allegro durch die UB 
Braunschweig 
offiziell auslief, verstärkt mit der Frage nach einer passenden und zugleich 
finanzierbaren Alternative konfrontiert.

Dazu ein paar sachdienliche Hinweise:

1. Für allegro-Anwender hat es im November vorigen Jahres eine Fortbildung zu 
dem Thema
gegeben, und zwar beim Max-Planck-Institut in Potsdam. Hier das 
Fortbildungs-Material:
  http://www.allegro-b.de/download/doku/Fortbildung2017.htm
(das ist zugleich eine Einführung auf aktuellem Stand)

2.
Dabei wurde eine vergleichende Gegenüberstellung von allegro und Koha 
vorgestellt:
   http://www.allegro-b.de/download/doku/algokoha.htm
Die Website  allegro-b.de  bietet ab 2016 alle aktuellen Downloads und 
Dokumentationen.
Die aktuelle Version ist V37.5. Das Gesamtpaket ist kostenlos seit 2016.
(Die ältere Website allegro-c.de dokumentiert den Stand der Entwicklung zum 
31.12.2015,
als die UB Braunschweig ihre Verantwortung für die Entwicklung beendete. Mehr 
dazu siehe dort.)
Bei der UB läuft aber weiterhin das Mail-Forum:
  http://bibservices.biblio.etc.tu-bs.de/mailman/listinfo/allegro

3. Die allegro-Entwicklung ist nicht beendet, nur die Verantwortlichkeit der UB 
Braunschweig.
Es gibt mindestens drei Supporter mit langer Erfahrung, die weiterhin dafür 
tätig bleiben.
- Herr Eger, Dresden: http://www.aneg-dv.de/
- Herr Lehmann, Radeberg: http://portal.allegronet.de/
- Herr Wolf, Freiburg: http://www.andreaswolfconsulting.de/
Alle drei hosten auch viele allegro-Web-Kataloge

4.
Der Entwickler, Herr Eversberg, betreut auch weiter die Community und hat u.a. 
die
für RDA notwendigen Erweiterungen des Datenschemas ausgeführt und die Skripte 
für
die Umwandlung der MARC21-Daten von GBV, DNB und LoC. Anwender sind damit zu
einer RDA-gerechten Katalogisierung befähigt.
 
5. Eine Notwendigkeit zum Umstieg auf ein anderes System ist nicht dringend, 
denn
allegro wird so lange lauffähig bleiben, wie es Windows gibt bzw. Linux. Auch 
dann,
wenn an der allegro-Software nichts mehr geändert wird. Die Quellen (C++) sind 
jedoch
seit Ende 2012 offen.
 
6. Eine Kombination von allegro mit VuFind gibt es schon länger, d.h. 
allegro-Daten
können für Endbenutzer in moderner Form angeboten werden, wenn die 
allegro-eigenen
Web-Anbindungs-Verfahren (unter Windows oder Linux) nicht reichen.
 
7. Zum Thema "Migration" außerdem:
Für Mitte 2018 hat GBV die erste Version eines neuen Lokalsystems auf der Basis
von Kuali-OLE angekündigt. Auch wenn dieses dann noch nicht einsatzreif sein
sollte, kann man doch abwarten, was daraus wird. Es kann nur günstig sein,
neben Koha eine Alternative für die Migration zu haben.
 
8. In diesem oder nächstem Jahr kann auch bei Bedarf eine weitere 
allegro-Fortbildung
stattfinden, um die Anwender aus erster Hand über alle Optionen zu informieren.

9. Eine weitere Möglichkeit, in Potsdam schon angesprochen, ist die direkte
Mitgliedschaft einer Bibliothek bei OCLC und Einspeisung ihres allegro-Bestands 
in
den WorldCat mit regelmäßigem Update per FTP-Upload-Verfahren.
Dies wird bei einer größeren Spezialbibliothek erstmals erprobt werden.
Katalogisierung und Erwerbung incl. Zeitschriften werden dann weiter unter
allegro laufen, mit intensiver Fremddatennutzung. Dies jedoch nicht mit
Katalogisierung in OCLC, sondern mit den bewährten, sehr schnellen allegro-
Methoden des direkten Datenabrufs über die öffentlichen Schnittstellen bei
DNB, GBV und LoC.

10.
allegro ist seit den Anfängen kein dediziert bibliothekarisches Paket, sondern
ein konfigurierbares Datenbanksystem. In der Anwenderschaft gibt es auch 
Projekte,
die nicht mit bibliographischem Material arbeiten, sondern eigene Datenschemata
und Indexierungen einsetzen. Mit der allegro-eigenen Skriptsprache FLEX können
darüberhinaus eigene Geschäftsgänge, Auswertungen und Anwendungen programmiert 
werden.
Solche Anwendungen sind für eine Migration nach Koha nicht geeignet.
(Die Verfahren der Ausleihe, Erwerbung und Zeitschriftenbehandlung sind übrigens
auch alle komplett in FLEX programmiert, nicht in C++, und daher als Skripte 
frei
für Modifikationen und Erweiterungen aller Art zugänglich.)

Weitere Auskünfte gern auf Anfrage.

Bernhard Eversberg

 




Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.