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[InetBib] Leider nicht in der Liste der "Meist-zitierten Open-Access-Zeitschriften"



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wenigstens kurz und zugegeben reichlich müde: Ich bin Hrsg. einer in dieser Liste nicht geführten Zeitschrift (FQS, http://www.qualitative-research.net/). Die Zeitschrift ist im Januar 2000 gestartet, 2003 bin ich auf die Idee gekommen, dass wir uns um Aufnahme in den Social Sciences Citation Index bewerben könnten. Erst nach der abschlägigen Nachricht 2006 habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie der Impact-Faktor berechnet wird und dass wir – sollten wir wünschen, dort je aufgenommen zu werden – einige Dinge würden ändern müssen:

1. Wir veröffentlichen zuviel (im Durchschnitt 33 Artikel pro Ausgabe, drei Ausgaben pro Jahr). Und entlang der Bandbreite der Themen, Methoden usw., mit denen wir zu tun haben (http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/search/titles), haben nicht alle eine Chance, oft (und an den richtigen Orten, siehe 2.) zitiert zu werden. Wenn wir also an einer für die Berechnung des IF relevanten Größe drehen, nämlich der Zahl der Artikel (weniger, und wir wissen natürlich, welche Themen und Autor/innen wir brauchen, um viele Zitationen zu bekommen), würde das sicher schon sehr viel besser aussehen.

2. Es geht nicht um Qualität, sondern um Politik. Wir müssten unsere FQS verbundenen Autor/innen, und es sind nicht wenige (http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/search/authors), bitten, darauf zu achten, dass sie ihre Veröffentlichungen strategisch platzieren, nämlich in Zeitschriften, die bereits im SSCI sind, und aus FQS-Artikeln sowas von zu zitieren.

Wir haben uns dagegen entschieden: FQS sollte ein Ort sein mit Platz für Mainstream UND für (thematische, methodische, disziplinäre, nationale) Nischen, und eben ein Platz zum Veröffentlichen und nicht für Veröffentlichungsstrategien.

Leider hat FQS es aus Gründen, die mit den zuvor genannten zu tun haben, nicht in die Liste der "Meist-zitierten Open-Access-Zeitschriften" geschafft. Das wäre nicht so schlimm, wäre es einfach eine entlang bestimmter Rechenwege erstellte Liste. Zudem habe ich von Frau Jobmann erfahren, FQS entwickle sich mit Blick auf den SNIP-Wert "positiv, das heißt perspektivisch könnte Ihre Zeitschrift auch in die Liste aufgenommen werden". Das hat mich nach 20 Jahren FQS natürlich gefreut.

Es ist aber eben nicht nur eine Liste zum Zählen von Zitationen für die, die Spass dran haben. Die Intention sei nicht, ein zweites DOAJ aufzusetzen, so Frau Jobmann, "sondern Wissenschaftler_innen die Möglichkeit [zu] geben[,] ein Open-Access-Journal zu finden, das ihren Anforderungen an Qualität, Sichtbarkeit und Relevanz entspricht". Qualität? FQS-Beiträge werden doppelt-blind begutachtet und im Falle einer Veröffentlichungsempfehlung erst nach entsprechendem mutterspachlichen Lektorat publiziert. Sichtbarkeit? Wir haben über 20.000 registrierte Leser/innen weltweit, hinzukommen die, die FQS nutzen, aber nicht registriert sind. Relevanz? Ein Blick auf Inhalte und Autor/innen könnte dies beantworten.

Wir sind nun also aus dem Herzen der OA-Bewegung gefordert, Dinge zu tun, die wir lieber lassen wollen, um im Herzen der OA-Bewegung zu bleiben. Vielleicht ist es wirklich Zeit, uns für weniger Artikel zu entscheiden (spart ja auch Lebenszeit der vielen ehrenamtlich in FQS involvierten Kolleg/innen) oder am Ende doch noch über Closed Access nachzudenken.

Herzliche Grüße
Katja Mruck

**** Mehrfachempfang bitte ich zu entschuldigen ****


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Wir haben die Internationale Open-Access-Woche <http://www.openaccessweek.org/> und den Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema Predatory Publishing <https://www.sueddeutsche.de/wissen/wissenschaft-hochschulen-reagieren-auf-pseudojournale-1.4167118> (https://www.sueddeutsche.de/wissen/wissenschaft-hochschulen-reagieren-auf-pseudojournale-1.4167118) zum Anlass genommen und ein neues Feature auf unserer Homepage installiert:

Ab sofort gibt es unter der Kategorie Ressourcen eine Übersicht <https://oa2020-de.org/pages/frequentlycitedoajournals/> mit ca. 700 häufig zitierten Open-Access-Fachzeitschriften aus allen wissenschaftlichen Disziplinen. Ziel dieser Übersicht ist es, etablierte und relevante Open-Access-Zeitschriften für Forscher_innen sichtbar zu machen und ihre Auffindbarkeit zu erhöhen. Auf diese Weise unterstützen wir die Forscher_innen dabei, geeignete und einflussreiche Open-Access-Zeitschriften aus ihrer Disziplin für das Einreichen ihres Manuskripts auszuwählen.

Wir empfehlen außerdem wissenschaftlichen Bibliotheken, die einen Publikationsfond betreiben und/oder ihre Wissenschaftler_innen über Open Access informieren, die Liste der "Meist-zitierten Open-Access-Zeitschriften" auf ihrer Homepage zu verlinken.

https://oa2020-de.org/pages/frequentlycitedoajournals/

Mit vielen Grüßen aus Bielefeld
Alexandra Jobmann
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Alexandra Jobmann

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