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Re: [InetBib] Stümper der SUB Göttingen kriegen das mit den Metadaten auch nicht hin



Lieber Herr Reh, 

ich habe entweder die eine Handschrift eines Werkes oder es existieren mehrere 
Abschriften. Im Falle alter Drucke haben wir es ebenso nicht selten mit 
unikaten Exemplaren zu tun. Die Katalogisierungsrichtlinien berücksichtigen 
diese Besonderheiten des Materials; hier kann es im Zweifel auf Wasserzeichen, 
Informationen zum beschriebenen Material, Marginalien usw. ankommen.
 
Warum soll ich mich dann bei einem Digitalisat einer Handschrift oder eines 
alten Druckes mit Rumpfinformationen zufrieden geben, die mich eben im Zweifel 
nicht hinreichend darüber aufklären, was ich vor mir habe oder ob ich das 
Richtige, i.S.v. Gesuchte, vor mir habe. Also: Alle Metadaten rein, die auch 
der Katalog verzeichnet. Sicher ist das eine Frage der technischen Bewältigung 
- ob etwa über ein Workflowsystem noch einmal Metadaten händisch eingegeben 
werden müssen, das dann schnell gehen muss und so auf einfache Sachbearbeiter 
übertragen wird oder ob sich die Metadaten per Schnittstelle importieren lassen.

Die Kritik des Herrn Graf teile ich des Öfteren. Die Art und Weise, nunja ... 
immerhin ein Alleinstellungsmerkmal.


Beste Grüße, 

Falk Hartwig 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Uwe Reh via InetBib [mailto:inetbib@xxxxxxxxxx] 
Gesendet: Freitag, 22. März 2019 11:27
An: inetbib@xxxxxxxxxx
Betreff: Re: [InetBib] Stümper der SUB Göttingen kriegen das mit den Metadaten 
auch nicht hin

Hallo Herr Falk,

Danke für Ihren Beitrag. Leider verstehe ich nicht ganz was Ihnen 
vorschwebt.

Ich teile Ihre Meinung, dass nicht alle die das Digitalisat 
finden/aufrufen klassische Bibliotheksnutzer sind.

Ich auch schon erwähnt, dass ich die Beschreibung nicht optimal gewählt 
finde.
Dieser ist zwar mit "OPAC" nicht optimal gekennzeichnet ...

Eigentlich finde die Kollegen haben fast alles richtig gemacht. Sie 
bieten ausreichend Metadaten, damit sofort erkennbar ist um welches Werk 
es sich handelt.

Nicht Zielgruppenorientiert finde ich aber den Verlinkungstext:
Zugehörige Quellen:
- OPAC 

Eine m.E. bessere Möglichkeit wäre:
Weitere (Meta)Daten zum Dokument finden sie im OPAC der SUB
Der Verweis wäre so selbsterklärend.

Welche zusätzlichen Informationen außer der Kaufoption würden Sie Ihrer 
Meinung nach ein "geneigte Nutzer" wünschen?

Viele Grüße
Uwe Reh


P.S.
Inzwischen wurde ich aufgeklärt, dass bei Handschriften die Signatur der 
besitzenden Bibliothek als ein dem Titel vergleichbares 
Identifikationsmerkmal angesehen wird.
Daher wird mir die Kritik von Herrn Graf verständlicher. Nicht jedoch 
die Form.



Am 22.03.19 um 10:31 schrieb Hartwig, Falk via InetBib:
Sehr geehrter Herr Reh, Kolleginnen, Kollegen,

ich meine, dass man keine Spalte für Metadaten anlegen muss, in der nachher 
nicht mehr steht, als Autor, verkürzter Titel und das, wie auch immer 
eruierte, Entstehungs- bzw. Erscheinungsjahr. Gerade im Falle historischer 
Werke, und um die handelt es sich i.d.R. ja in den digitalen Sammlungen, muss 
die Beschreibung des Vorliegenden, i.d.F. Abgebildeten, so aussagekräftig wie 
möglich sein. Bibliothekare wollen gern Redundanz vermeiden. Hier dann eben: 
Steht doch im OPAC. Dazu kommt ein trockener Link "OPAC". Ja richtig, die 
Zielgruppe sind eben nicht die, die OPACS füttern und digitale Sammlungen 
aufbauen. Ob da ein Link "OPAC" aussagekräftig genug ist, was sich dahinter 
verberge, wage ich doch stark zu bezweifeln. Die digitalen Sammlungen sind 
heute eine wesentliche Verlängerung des Bibliotheksraums und stets Argument 
für ein zeitgemäßes Arbeiten von Bibliotheken. Warum dann immer noch 
Schwellen und Barrieren, die vermeidbar wären? Man muss bedenken, dass 
geneigte Nutzer nicht oder am wenigsten den Weg OPAC -> digitale Sammlung 
nehmen, sondern aus allen möglichen Richtungen auf eine digitale Sammlung 
stoßen. Also müssen alle Informationen ran an's Objekt.

Beste Grüße,

Falk Hartwig
Bibliotheksleitung | Head of Library


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.