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Re: [InetBib] The war to free science



Hoi.

[2019-06-11 19:02] via InetBib <inetbib@xxxxxxxxxx>

Populärer Artikel zu open access auf der Nachrichtenseite Vox von Vox 
Media(USA)
https://www.vox.com/the-highlight/2019/6/3/18271538/open-access-elsevier-california-sci-hub-academic-paywalls

(Den Artikel habe ich nicht gelesen. Ich gehe nur auf die zwei hier
aufgefuehrten Zitate ein.)

"So for now, the revolution is just beginning. “Everyone agrees, in
some way, the future is open access,” UVA’s Butler says. “Now the
question is, in that future, how much control do the big publishers
retain over every step in the scientific process? They’ve been working
for over a decade to ensure the answer is the most possible control.”

Sehr treffend formuliert, wie ich finde.

Was ich aber nicht nachvollziehen kann:

Academic publishing isn’t a hot-button political topic. But it could
be. “If citizens really cared, they could talk to their representatives
and senators and tell them open access matters,” MacKie-Mason says,
“and the government should get involved in changing this.“

Warum braucht es eigentlich die Politik fuer OA? Es sind
Wissenschaftler, die publizieren, und es sind die gleichen
Wissenschaftler, die die Publikationen lesen. Wenn die
Wissenschaftler von heute auf morgen OA-Publikationen
bevorzugen wuerden (im eigenen Publizieren, bei Bewertungen
von Publikationsverhalten, bei der Bewerberauswahl, ...)
dann waere OA von heute auf morgen die Realitaet.

Und konkreter: Wenn die gesamte Bibliothekswelt nur noch OA
machen wuerde, von heute auf morgen, dann koennte sie sich
die Haelfte ihrer OA-Schulungen sparen, weil sie in der
verbleibenden Haelfte ein viel ueberzeugenderes Beispiel
abgeben wuerde. Ausserdem koennte sie dann von ihren eigenen
Erfahrungen berichten, wie man so einen Wandel vollzieht. Das
faende ich gut.

Fuer all das braucht es aber die Politik gar nicht.

Letztlich braucht es die Politik wohl nur dafuer, von den
oeffentlich finanzierten Bereichen die (eigentlich
selbstverstaendliche) ethische Verpflichtung einzufordern,
denjenigen die Ergebnisse der Arbeit zurueckzugeben, die sie
ueberhaupt ermoeglicht haben.

Die Politik muss das nur deshalb machen, weil's scheinbar
sonst niemand macht.


Wir brauchen hier endlich mal ein Umdenken! Jedes unfreie
Ergebnis des oeffentlichen Dienstes muss wichtige,
schriftlich formulierte und oeffentlich einsehbare Gruende
haben. Alles andere und vor allem der Default muessen freie
Ergebnisse sein.


markus


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