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Re: INETBIB'ler vollzeit??



> Trotzdem, da ich doch noch hoffe, daß das alles gar nicht
> fehlender oder böser Wille ist, sondern nur Ausdruck davon,
> daß denen, die sich auf das Internet-Potential einlassen, die
> Arbeit bis zum Halse und höher steht,
> grüßt freundlichst:
> *                               Heinrich Allers *

Hierzu moechte ich gerne eine Mail "einspeisen", die ich als Antwort
an Christian Heinisch geschrieben habe. Im Auszug seine Mail an mich,
auf die ich geantwortet habe (vor wenigen Wochen):

> ... faellt mir auf dass meine ganze fruehere Begeisterung einem
> eher "normalen" Umgang mit Mails, Internet etc. gewichen ist, Es
> holt einen nicht mehr so hinter dem Ofen her, wie frueher.... Ich
> glaube, dass dieses Phaenomen eines der Hauptprobleme
> der geplanten zukuenftigen Informationsgesellschaft sein wird. es
> geht ja nicht nur um das Empfangen der Infos, sondern auch um das
> Verarbeiten - mental usw.

... und meine Antwort:

Ja, schon richtig.
Klar geht irgendwann sowas den Weg der Normalitaet. Im Spiegel-
Spezial "Computer" gibt es auch einige kritische Artikel in
dieser Richtung. Und das aktuelle c't Editorial meint genau das
gleiche. Klar ist aber nicht nur, dass der Umgang mit den "neuen"
Medien gelernt und eingewoehnt sein will, sondern ebenso, dass der
Umgang ein Muss ist, man kommt nicht darum herum. Und wir, die wir
inzwischen als "Priviligierte" (hahaha), weil Fanatiker und
Begeisterte, den Umgang frueher als Tante Othilde gelernt haben,
haben jetzt die Aufgabe, unsere Erfahrungen einzubringen, wenn es
darum geht, auch Nicht-fanatische und Nicht-begeisterte an die Sache
heranzubringen. Als Werkzeug und nicht als Spielzeug.
WWW ist ein erster Schritt in diese Richtung, weitere werden folgen.

Insbesondere interessant wird es, wenn jeder mal den Sprung in das
kalte Internet-Wasser gemacht hat: Euphorisch herangegangen, ueberall
eingetragen, mit 100ten von Mails ueberschuettet, auf 100ten von WWW-
Server zu 99% erfolglos herumgesucht und dann - ja und dann? Dann
muss der Schritt kommen, einen vernuenftigen Weg zum Umgang mit dem
Medium zu finden. Und NICHT etwa das ganze Ding verdammen, nur weil
man selbst nicht auf den ersten Hieb damit klargekommen ist.

Und fuer mich am allerschwersten ist die Erkenntnis, dass ich nicht
mehr die gesamte Information verarbeiten oder zumindest auch nur
sammeln kann, sondern dass ich schon bei der ANKOMMENDEN Information
selektieren muss. Das deprimierende daran ist, dass ich nicht mehr
alles "anfassen" kann. So wie damals, als man JEDES Programm fuer den
ersten PC auf Diskette gesammelt hat, auch wenn man es sicher nie
brauchen wuerde.
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Und noch etwas zur Mentalitaet der Listenteilnehmer: Es ist
natuerlich, dass eine Diskussion in einer Liste von wenigen getragen
wird und viele eine Liste als "Read-only" betrachten. Zum Glueck,
denn wenn wie hier (z.Zt.) 462 Personen mailen wuerden, haetten wir
hier nicht sehr viel Spass.... :-)
Das aber soll keinen zurueckhalten, seine Meinung hier kundzutun,
ganz im Gegenteil, wenn zuwenige die Mails schreiben, schlaeft die
Sache ein.

Michael

 |   |      _) __ \          Michael.Schaarwaechter _at__ ub.uni-dortmund.de
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