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Re: Internet = Tod des Buchhandels? (Fwd)



> die Kette :Autor-Verlag-Buchhandel-Leser
>         ist  zum Teil schon ausser Kraft gesetzt...

Auch wenn die eigentliche Information letztendlich direkt vom Autor
zum Leser ueber die Leitung flitzen kann, sind doch die Dienstleistungen 
der angesprochenen Zwischeninstanzen wichtig. Das merken wir im RZ besonders,
die wir uns z.Z. als Hilfs-Verleger quaelen, indem wir die Info unserer
Uni-Institute ins Web stecken, und als Hilfs-Buchhaendler, indem wir
die Virtual Library unseren Endnutzern "verkaufen": wenn man das nicht
professionell und arbeitsteilig macht, ist das ganz schoen schwierig
und auch unoekonomisch.

Fuer diese sinnvollen Dienstleistungen, schon alleine fuer das Sammeln, 
Ordnen, Sichten, Aktualisieren, Verteilen von Links, gibt es dringenden Bedarf
und sicher auch kaufkraeftige Nachfrage. Das Problem ist nur, dass man Pfennige 
nicht durch den Draht hindurchbekommt. Die meisten Verlage aber scheinen 
warten zu wollen, bis irgendwelche Erbsenzaehler-Software fuer jedes Bit 
abgerufener Information die Pfennige eintreibt, bevor sie fuer das Netz 
produzieren (welches ihnen fuer diese Zwecke natuerlich auch noch zu unsicher 
ist). 

So gibt es eben noch keinen Markt fuer "quality information" auf dem Web;
wir muessen uns anhoeren, dass die virtuelle Bibliothek nur ein Flohmarkt
mit wertlosem Zeug ist, und da sind Buchhaendler nicht noetig. 

Vielleicht ist es kuenftig deren Rolle, mit etwas Phantasie neue Wege zu 
finden, wie hier die Verlage zu ihrem Geld kommen. Ich wuerde mir wuenschen, 
dass unsere Bibliothek einen gewissen Monatsbetrag bezahlen koennte, womit 
allen Web-Clients unseres IP-Netzes erlaubt wuerde, auf bestimmte URLs 
zuzugreifen. Also vielleicht, Buchhaendler als Cache-Server-Betreiber?
-- 
Freundliche Gruesse / Kind regards - Matthias Melcher, Tel. +49-6221-56-4523


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