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Re: MAB2: erste Erkenntnisse



Frau Bossmeyer schreibt:
> 
> die ersten Erkenntnisse von Herrn Eversberg ueber MAB2
> erfordern einige Korrekturen, Ergaenzungen und Anmerkungen.
> 
Das trifft auch auf Frau Bossmeyers Aeusserungen zu. Aber es sei 
gleich gesagt, dass sich Frau Bossmeyer meiner hoechsten 
Wertschaetzung erfreut, was sie auch weiss, und dass ich keinen 
Streit mit ihr oder Der DB suche oder deren Leistungen herabwuerdigen 
will, schon gar nicht wegen eines ominoesen Sonderbuchstabens.

> 1. Das Ende einer Kategorie ist nicht nur in MAB2, sondern 
> z.B. auch in USMARC lediglich durch  e i n  Zeichen markiert.
> Ebenso verhaelt es sich mit dem Satzendezeichen.
Ja, ich wollte darauf nur hinweisen, weil es den PC-Anwendern, die 
mit MAB-Diskette bisher zu tun haben, ungelaeufig sein duerfte.
Wenn man einfach sagt, hier sind MAB2-Testdaten per FTP verfuegbar, 
ist nicht jedem klar, dass die eine etwas andere Struktur haben 
koennen als das, was man gewoehnt ist. In den Bibliotheken sind heute 
kaum noch Grossrechner vertreten, und PC-Anwender SIND an andere 
Dinge gewoehnt und erwarten diese. Keine Kritik, nur Feststellung.

> 
> 2. Die Feststellung, der Zeichencode sei weder ASCII noch
> EBCDIC, ist nicht korrekt. ISO 646 und 5426 sind ASCII-
> Zeichensaetze.
Schon, aber diese stimmen nicht mit irgendeinem Zeichensatz 
ueberein, den der PC-Benutzer als ASCII kennt. 

> 
> Im Unterschied zu 850 enthaelt 437 noch etliche Zeichen weniger.
> Herr Eversberg muesste dann nicht nur auf das Hacek, sondern
> z.B. auch auf die meisten Grossbuchstaben mit Sonderzeichen
> und das skandinavische OE verzichten.
Nein, darauf muesste man eben nicht verzichten. Es waere durchaus 
akzeptabel, wenn einige Zeichen durch Protypen o. dgl. verschluesselt 
waeren (das macht die LC auch), wenn's denn gar nicht anders geht.
Aber es geht anders. Pica hat einen eigenen, voellig anders 
aufgebauten Zeichensatz, mit dem schon etliche Bibliotheken auch auf 
ihren Lokalsystemen arbeiten - Beschwerden habe ich noch nicht 
gehoert. Wir haben selbst auch einen Zeichensatz realisiert, der 
auf Tabelle 437 aufbaut, weil dann viel mehr Zeichen umdefiniert
werden koennen. Beide genannten Zeichensaetze enthalten das Hacek.
Die Situation ist doch aber die, dass der Diskettenbezieher kein 
gleichwertiges Produkt bekommt wie der Magnetbandbezieher, und darauf 
kam's mir an. 

> 
> Zum scharfen s hat die DB mehrfach Erklaerungen abgegeben.
Das sei wie es sei, aber im MAB2-Handbuch steht darueber nichts. Im 
Gegenteil, man koennte daraus entnehmen, dass das Zeichen ganz normal
als Code FB geliefert wird. Dass es 1997 kommt, war mir neu.
Was wird dann mit den Altdaten?

> Der Hinweis, dass LoC und BL das scharfe s liefern, wird uns
> anspornen, gleiches zu tun, um dieselbe Wertschaetzung auch
> durch Herrn Eversberg zu erzielen.

Ich muss mich da taeuschen, aber ich dachte, dass es den deutschen 
STAATSBUERGER erbosen koennte, dass ausgerechnet das deutscheste aller 
Zeichen nicht geliefert wird. Der bislang ausgebliebene Proteststurm 
zeigt, dass man dies (undeutsch!?) unverkrampft sieht.
Nun gut, persoenlich bin ich unbetroffen (noch nicht einmal ein 
Umlaut im Namen), d.h. meine Wertschaetzung ist denn so bedeutsam 
nicht - im Gegensatz zu Frau Bossmeyer, die sich bisher mit
scharfem s schrieb, jedenfalls ausserhalb der DNB.
Die Schweizer koennen jetzt nur schmunzeln, sie haben sich von dem 
laestigen Buchstaben lange schon getrennt. Wir aber muessen nur noch 
ein knappes Jahr drauf verzichten, und was ist schon ein Jahr in 
der Bibliotheksgeschichte?

MfG  B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329, 
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg _at__ tu-bs.de


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