Re: "unsere Profession" - war: Kostenfrei Verfuegbarkeit wissenschaftlicher Fachinformation

["Thomas Hilberer" <thomas.hilberer _at__ uni-tuebingen.de>]

Liebe Heidrun, liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine sehr hilfreiche, weil aufs Wesentliche verdichtete und deshalb 
bestens an unsere Kundschaft vermittelbare Zusammenfassung der 
Preissteigerungen bei den wissenschaftlichen Zeitschriften findet sich auf 
den ersten Seiten des Bibliotheksdienstes, H. 11. Der Autor, Herr 
Geisselmann, fordert als erste Konsequenz die Foerderung alternativer 
(sprich: verlagsfreier elektronischer) Publikationsformen.

Genau deshalb finde ich dieses Thema zentral, zentral fuer "unsere 
Profession" und unsere Glaubwuerdigkeit.

Denn einerseits muessen wir den Wissenschaftlern die Zeitschriftenabos 
gezwungenermassen so zusammenstreichen, dass mancherorts die 
Forschung gefaehrdert ist - und dann publizieren wir 
Bibliothekartagsbaende fuer 69 E - und kaufen die auch noch! Genauso 
wie bibliothekarische Festschriften und andere Sammelbaende (ganz zu 
schweigen von den langen Verzugzeiten - die Augsburger Vortraege sind 
immer noch nicht erschienen).

Was wir von anderen fordern, leisten wir selber kaum, und unsere 
Kenntnisse ueber Formate etc. scheinen auch noch verbesserungsfaehig 
zu sein.

Mit bestem Dank und herzlichen Gruessen
Ihr
Thomas Hilberer






Datum:   	Fri, 22 Nov 2002 17:42:36 +0100
An:             	Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
Von:            	Heidrun Wiesenmueller <wiesenmueller _at__ wlb-stuttgart.de>
Betreff:        	Re: "unsere Profession" - war: Kostenfrei Verfuegbarkeit
 	wissenschaftlicher Fachinformation
Antwort an:     	Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>

> Lieber Thomas, liebe Kolleginnen und Kollegen,
> 
> >Ist es nicht skandaloes, dass wir z.B. die Vortragsbaende unserer 
> >Bibliothekartage immer noch gedruckt anbieten?
> >
> >Die werden dann fuer teure Steuergelder von den Bibliotheken 
> >(zurueck)gekauft, obwohl die meist kurzlebigen Aufsaetze viel besser auf 
> >einem Server aufgehoben waeren.
> 
> Ein rascher Zugriff auf die Vortraege (und zwar moeglichst auf *alle*,
> nicht nur die fuer den Druckband ausgewaehlten) waere ueberdies auch im
> Sinne derjenigen Kolleginnen und Kollegen, die nicht selbst teilnehmen
> koennen. Immerhin ist der Bibliothekartag unsere zentrale
> Fortbildungsveranstaltung, deshalb besteht hier m.E. auch eine besondere
> Verpflichtung unserer Berufsverbaende, die Ergebnisse schnell und allgemein
> zugaenglich anzubieten. 
> 
> Das heisst freilich nicht, dass man nicht weiterhin *zusaetzlich* spaeter
> eine zweite Fassung mit einem gewissen inhaltlichen Mehrwert (gezielte
> Auswahl, redigierte Form, Einleitung etc.) kostenpflichtig und in anderer
> medialer Form anbieten kann - sei es gedruckt wie bisher (Lesen auf dem
> Papier hat nun mal auch gewisse Vorteile), als CD-ROM oder als
> langzeitarchivierte Netz-Publikation.
> 
> Ebenfalls ein schoenes Wochenende wuenscht
> Heidrun Wiesenmueller
> 
> P.S.: Uebrigens haben wir ueber Sinn oder Unsinn der Bibliothekartagsbaende
> schon im Anschluss an den Freiburger Bib.tag in der Liste (24.-30. Juli)
> diskutiert... wer's nachlesen will:
> http://www.ub.uni-dortmund.de/Listenarchive/INETBIB/199907-month.html
> --------------------------------
> Heidrun Wiesenmueller M.A.
> Wuerttembergische Landesbibliothek  - Abt. Landesbibliographie
> Postfach 105441  D-70047 Stuttgart
> Konrad-Adenauer-Str. 8  D-70173 Stuttgart
> Tel.: +49 (0)711/212-4399
> Fax.: +49 (0)711/212-4422
> http://www.wlb-stuttgart.de/bawue/lanbib.html


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Tel.: 07071  29-74325; FAX: 29-5811
Wilhelmstr. 50, 72074 Tuebingen
http://www.uni-tuebingen.de/fb-neuphil/