[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

allegro-Expertentreffen / Bericht



Bericht vom allegro-Expertentreffen
in Braunschweig (22./23.10.1998)


Zu Beginn berichtete Dierk Höppner (vom Braunschweiger
Allegro-Team) über Konsolidierungen der `konventionellen'
Allegro-Ableger ORDER (Erwerbungsprogramm) und ALF
(Ausleihprogramm). Insbesondere ist mit der Ersetzung der
zweistelligen Jahreszahlen in ALF durch vierstellige Zahlen
Allegro durchgehend `Jahr-2000-fähig' geworden.

###

Kern- und Höhepunkt der Veranstaltung bildete eine Premiere:
die vom Chef der Allegro-Entwicklungsabteilung, Bernhard
Eversberg. besorgte Vorstellung der Windows-Version von
Allegros Kernprogramm, die den Arbeitstitel `a99' trägt (der
endgültige Name steht noch nicht fest und wird bestimmt
weniger trocken ausfallen).

`a99' bildet noch nicht den Endpunkt der Entwicklung eines
Windows-Allegros. Bei `a99' handelt es sich um eine
Windows-Dialoganwendung, die noch in eine Dokumentarchitektur
eingebettet werden wird.

`a99' ist ein Windows-Programm, das zu wesentlich mehr fähig
ist, als nur Allegros Kernprogramm zu ersetzen. `a99' arbeitet
auf den gleichen Datenbanken, auf denen auch das DOS-Allegro
und Allegros Datenbankserver `Avanti' operieren (und weiter
operieren können): dies verdient besondere Erwähnung, da es
nicht selbstverständlich ist, daß die Anwendung von `a99'
keinen Datenbankumbau verlangt, daß also die gleiche
Datenbank, die unter UNIX und DOS mit Allegro bearbeitet
werden kann, dies auch unter Windows gestattet!

Um `a99' einsetzen zu können, muß man einzig die
Anzeigeparameterdatei (die Datei, die die Anzeige der
Titelaufnahme auf dem Bildschirm steuert), etwas ändern.

Das Arbeiten mit `a99' verlangt ein neues Denkmodell, das des
`objektorientierten Denkens'. Das Katalogisieren ist jetzt
`Objektorientiertes Katalogisieren'. Die `Objekte' bilden
dabei die den Titelaufnahmen entsprechenden Datensätze; jetzt
kann nicht mehr nur - wie bisher - ein einziger Titelsatz in
Bearbeitung genommen, sondern es können derer mehrere
gleichzeitig bearbeitet werden.

Ergebnismengen lassen sich nunmehr sortieren. Es lassen sich
nicht nur eine, sondern auch mehrere Ergebnismengen bilden, die
während der ganzen `a99'-Sitzung bestehen bleiben, und, wenn man
das beim Abschied von `a99' ausdrücklich veranlaßt, auch bis zur
nächsten Sitzung erhalten bleiben.

Wer sich nun schon freut, alter (in Zeiten der
Internet-Euphorie beinahe schon vergessener)
GRIPS/DIRS-Komfort sei nun auch unter Allegro möglich, der hat
sich zu früh gefreut: Bisher sind noch nicht (logische)
Kombinationen von Ergebnismengen möglich.

Zur Eingabe von Datensätzen: Jetzt kann man Formulare
definieren, die die Eingabe von neuen Datensätzen steuern und
die die bisherige zeilenweise und deshalb stellenweise
unbeliebte Abfrage der Kategorien durch das Ausfüllen der
Kästchen eines Formulars ersetzen.

Zusammenfassend kann man sich über die verzweigten
Entwicklungslinien, in die das neue Produkt `a99' eingebettet
ist, unter der Adresse

   http://www.biblio.tu-bs.de/allegro/4wege.htm

(`4 Wege zu allegro-Datenbanken') informieren.- Der gut
dokumentierte Leistungsumfang des Produkts `a99' an sich ist in
den allegro-news Nr. 51 aufzuschlagen:

   http://www.biblio.tu-bs.de/allegro/news/acn983/acn983.htm

###

Cord Veltkamp (auch Allegro-Entwicklungsabteilung) berichtete
schließlich von dem beim Allegro-Team in Braunschweig
angesiedelten DFG-Projekt der Entwicklung einer
Z39.50-Schnittstelle zu Allegro.

Z39.50 steht für die Erfüllung des mittlerweile beinahe
jahrzehntealten Traums, bibliographische Datenbanken
verschiedenster Strukturen und Abfragesprachen unter einer
einheitlichen Oberfläche konsultieren zu können. Z39.50 ist
der Schlüsselbegriff für Pläne und Projekte, die im vorigen
Jahrzehnt in der Bibliothekswelt unter dem Begriff `OSI' (Open
Systems Interconnection) liefen.

Z39.50 bezeichnet ein wohldefiniertes Protokoll (weniger
exakt, aber verständlicher ausgedrückt: `Format'), das dem
Bedürfnis nach Normierung von Suchanfragen gerecht wird, die
auf einer bestimmten ISO-Norm beruhen. Das Format, das dabei
der Übermittlung der bibliographischen Daten selbst dient, ist
USMARC.

Konkret: Der Auftrag der DFG an das Allegro-Team in
Braunschweig besteht sowohl in der Entwicklung eines
Z39.50-fähigen Datenbank-'Servers' als auch in der eines
Klienten-Programmes, das nicht nur auf - sozusagen
systemeigenen - Allegro-Datenbanken zu recherchieren vermag,
sondern auch seine ins Z39.50-Protokoll verpackten Suchanfragen
an jede beliebige Datenbank in der Welt zu schicken vermag, die
für ihre Z39.50-Zugänglichkeit gesorgt hat.

Stand der Entwicklung: Der in Braunschweig entwickelte
Z39.50-'Server' ist bereits Ende Oktober in den Testbetrieb
gegangen; die Entwicklung des Z39.50-Klientenprogrammes muß in
Erfüllung des DFG-Projektauftrages bis Ende 1998 in Braunschweig
abgeschlossen sein.

###

Soweit der zugegebermaßen durch die persönliche Perspektive
gefärbte Versuch, die Inhalte dieses Treffens zu skizzieren.
Einige weiterführende Adressen sind genannt worden. Zur
umfassenden Information über `allegro' sei zum Schluß noch auf

   http://www.biblio.tu-bs.de/allegro/

hingewiesen.


Mit besten Grüßen:

Heinrich Allers

Goethe-Institut (Ber. 82 / EDV), München
allers _at__ goethe.de, http://home.t-online.de/home/allers
Telephon: ++89 / 15921 471; Telefax: ++89 / 15921 435
** Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut, findet
** leicht zum Buch / Peter Brückner (*1922, +1982)


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.