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Metadatenprojekt SUB Goettingen



Liebe Liste, 

"Und immer wieder Metadaten?"
Was war das doch gleich?
Hatte das nicht irgendwie mit Hyperlinks zu tun?


Seit dem 01.10.99 gibt es an der SUB Goettingen eine Fortsetzung des META-
LIB Projektes der deutschen Bibliotheken.
Die DFG foerdert das Goettingen Metadatenprojekt im Rahmen des 
Programms: "Modernisierung und Rationalisierung in wissenschaftlichen 
Bibliotheken". Am gemeinsamen Metadaten-Projekt deutscher Bibliotheken 
(META-LIB) nahmen in der ersten Projektphase (1997-1999) neben der SUB 
Goettingen, die Deutsche Bibliothek (DDB) und die bayerische Staatsbibliothek 
(BSB) teil. Als Koordinationsinstitution war das Deutsche Bibliotheksinstitut 
(DBI) beteiligt. 

META-LIB verfolgt das Ziel, Richtlinien fuer den Einsatz von Metadaten zur 
Erschliessung digitaler und digitalisierter Dokumente zu entwickeln.
Hinter dem Begriff Metadaten steht dabei auch die Suche nach neuen 
Ansaetzen in der Ressourcenbeschreibung, die weniger komplexe Regelwerke 
benoetigen und gleichzeitig auf einen effizienten und kostenguenstigen Einsatz 
in elektronischen Netzen hin optimiert sind. Aber auch der effektive Einsatz von 
Metadaten setzt einen bestimmten Standardisierungsgrad voraus. Am 
deutlichsten zeichnet sich hier das Metadatenmodell der Dublin Core 
Metadaten Initiative (DCMI) ab.

Vielen Listenteilnehmern ist die Metadatendiskussion nicht neu. Fuer 
diejenigen allerdings, die sich noch nicht so intensiv mit der Erschliessung von 
elektronischen Ressourcen beschaeftigt haben, ein kurzer Exkurs.

Worum geht's? Was sind Metadaten?

Metadaten, d.h. Daten ueber Daten, sind strukturiende Informationen, mit deren 
Hilfe eine elektronische Ressourcen beschrieben werden kann.
Metadaten liefern also Grundinformationen ueber ein Dokument. Sie werden als 
solche in den "Header" des HTML-Dokumentes eingebettet. Metadaten lassen 
sich grob in drei Kategorien einteilen:
1.) Metadaten zur inhaltlichen Beschreibung: Autor, Titel, Schlagwort oder 2.) 
Metadaten zur  Authentizitaet:  Datum, Format, Dokumenttyp, Version, 
Sprache, Adresse sowie 3.) Metadaten zum geistigen Eigentum: Verleger, 
Rechteinhaber u.a.m.
Aber im Unterschied zur bisherigen bibliothekarischen Erschliessungsarbeit 
sollen diese Informationen nicht nachtraeglich von den Bibliothekaren sondern 
von vornherein durch die Autoren der Dokumente selbst erstellt werden.

Neue Arbeitsschwerpunkte im META-LIB Teilprojekt der SUB Goettingen:

Aufgabe des Goettinger Teilprojektes ist es, Grundlagen zu einem Regelwerk 
zur Erschliessung digitaler Objekte unter Beruecksichtigung der internationalen 
Metadatendiskussion zu erarbeiten. Mithilfe des im ersten Projektverlauf in 
Goettingen geschaffenen Metadatenserver werden die entstehenden 
Metadateninitiativen und andere zukunftsweisende Entwicklungen 
zusammengetragen, analysiert und fuer das deutsche Bibliothekswesen 
aufbereitet. Die Datenbank "METAGUIDE" als internetbasierter 
Fachinformationsfuehrer dokumentiert umfassend die aktuelle 
Metadatendiskussion. Die Informationsressourcen selbst sind mit einem leicht 
abgewandelten Dublin-Core-Metadaten-Elemente-Set beschrieben. In der 
Datenbank "METAFORM" werden existierende Metadatenformate ausgewertet, 
wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Dublin-Core-Schema und seinen 
Anwendungen in den deutschen wissenschaftlichen Fachgesellschaften liegt.
Damit verbindet sich die Idee, die Kernelemente in den 
Ressourcenbeschreibungen von Netzpublikationen  zu identifizieren. Man kann 
zwischen angewandten Formaten Vergleiche anstellen und den Blick auf 
Gemeinsamkeiten bestimmter benutzter Elemente richten. Die 
Weiterentwicklung des Metadatenserverws als zentrales Analyse- und 
Transferinstrument soll dazu beitragen, eine moeglichst einheitliche 
Anwendung von Dublin Core bei potentiellen Anwendern zu unterstuetzen.

In enger Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Verbundsystemen und 
wissenschafltichen Fachgesellschaften soll als Ergebnis ein Grundmodell zur 
Erschliessung digitaler Objekte erarbeitet werden. 
Weitere konkrete Ziele sind dabei insbesondere:
- Die Dokumentation weiterer Implementationen, anhand derer neue 
Detailentwicklung von Beschreibungselementen analysiert werden koennen;
- Der Transfer des Know Hows in Projekte und Institutionen hinein, die mit 
Metadaten arbeiten wollen, d.h. die Entwicklung von Anwendermodelle zur 
Erschliessung digitaler Ressourcen;
- Der Aufbau eines Kompetenzzentrums im Sinne eines "Bestpractice Guide" 
bezueglich der Nutzung der DC Implementationen durch die wissenschaftlichen 
Fachgesellschaften;
- Die Untersuchung und Evaluierung gemeinsamer Ansaetze von DC 
Anwendungen in Archiven, Bibliotheken und Museen; 
- Die Vertretung deutscher Interessen bei der Entwicklung internationaler 
Standardisierungsbemuehungen von Metadaten.

Sehen Sie sich die Metadaten-Datenbanken "METAGUIDE" und "METAFORM" 
doch einfach einmal auf unserem Server an:

http://www2.sub.uni-goettingen.de

Kritik, Anregungen, Verbesserungen und ueberhaupt jede Form des 
Diskussionsbeitrages sind herzlich willkommen.

M.E. Mueller

Maria Elisabeth Mueller
Metadaten-Projekt
Nds.Staats- und Univ.-Bibliothek Goettingen
Platz der Goettinger Sieben 1
D-37073 Goettingen
Tel. +49 (0)551 39-5230


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.