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Bucherwerb im Internet



Liebe Bibliothekare/innen, liebe Kollegen/innen,
mit grossem Interesse verfolge ich als Buchhaendler die Diskussion ueber
Bestellmoeglichkeiten bei online-Buchhandlungen bzw. ueber die Einhaltung
von Bibliotheksrabatten und Belieferung mit offener Rechnung.

Als Buchhaendler, der in einer wissenschaftlichen Versandbuchhandlung
(mit Internetseite) taetig ist, bin ich natuerlich auch an Problemen der
Bibliotheken mit unseren virtuellen Kollegen im Cyberspace interessiert.
Wenn eine Bestellung als Bibliotheksbestellung ersichtlich ist, gibt es klare
Regelungen fuer den Nachlass. Und ist eine Bibliothek als Kunde ueber
Kundennummer identifizierbar, so sollten auch alle ueblichen Dauerrabatte
und Sonderabsprachen gelten. Letztendlich ist eine Bestellung ueber Internet
nur einen anderen Weg gegangen als eine e-mail, Brief- oder Telefonbestellung.
Die/der Kunde/in und der gewuenschte Titel werden identifiziert und die
Buchhandlung bestellt (elektronisch, Fax, Brief, Tel.).

Sicherlich gibt es bei reinen Internetbuchhandlungen diverse Schnaeppchen.
Aus technischen Gründen (u.a.: Bibliographiedaten werden extern eingekauft,
ohne dass Preise akkurat geprueft werden) werden Buecher unter dem eigenen
Einkaufspreis verkauft. Unterschiede im Preis USA-Europa bieten ebenfalls die
Moeglichkeit, im Internet guenstiger als bei europaeischen Bibliotheks-
lieferanten einzukaufen. Doch die Verlage gehen schon mehr und mehr zum
Weltpreis ueber.

Zudem koennen Bibliotheken mit Bibliothekslieferanten Rabbatabsprachen
bezueglich wichtiger und hochpreisiger Verlage treffen, dies bedeutet
fuer das gesamte Budget gerechnet meist eine hoehere Ersparnis als das
einzelne Schnaeppchen bei dem einen oder anderen reinen
Internetbuchhaendler. Rechnet man dann noch die Arbeitszeit fuer die
Schnaeppchenjagd und die Serviceleistungen der Bibliothekslieferanten ein,
so wird, aus betriebswirtschaftlicher Sicht, intensives und partnerschaftliches
Verhandeln vielleicht spannender als die Jagd durch das WWW.

Fuer mich ist die Diskussion natuerlich auch deshalb interessant, weil sich
Arbeitsweise, Arbeitsobjekt und Zielgruppen in den naechsten Jahren sowohl für
Bibliotheken aber auch fuer Verlage und Buchhandel aendern werden. Deshalb
arbeitet unsere Buchhandlung z.B. im Projekt NBE/BIS (New Book Economy/Building
the Information Society. Ein EU-gefoerdertes Projekt, das zukuenftige
Entwicklungen in der Buchbranche im Dreigeflecht Verlag-Buchhandel-Bibliothek
untersucht). Auch wir Buchhandlungen muessen uns den veraenderten Bedingungen
anpassen.

Bei der Gestaltung unsere Internetangebotes fuer englischsparchige Titel
schien uns wichtig:


- freie Zugaenglichkeit
- uebersichtlicher Aufbau der Seiten
- schnelle Antwortzeiten
- keine Spielwiese fuer Surfer, sondern Arbeitswerkzeug fuer
  Nutzer
- einfaches Bestellen, Kommentarfeld fuer spezielle Anweisungen,
  Bestellnummern, -zeichen etc.
- inhaltlich wertvolle Informationen: bei vielen Titeln
  Kurzbeschreibungen, Table of contents, Nennung der Ko-Autoren,
  neben ISBN auch die LOC und MARC Nummern.
- Special Offers fuer einzelne Grosswerke oder aber auch Verlag,
  Reihen etc.

Zur Zeit arbeiten wir an:

- EDI-Faehigkeit, XML-Format (erster erfolgreicher Datenaustausch
  mit dem Springer-Verlag)
- Push-Dienst: Neuerscheinungslisten zu diversen Themen

Welche Aspekte sind fuer Bibliotheken ausserdem von grosser Wichtigkeit?


Anschrift: http://www.missing-link.de

Mit freundlichen Gruessen aus einer ganz irdischen Buchhandlung,
Klaus Tapken
--
Missing Link, International Booksellers -
Westerstr. 114-116, 28199 Bremen - Germany
(Tel. +49-421-504348 / fax: +49-421-504316)

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