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Verlierer der Informationsgesellschaft ?



"Verlierer der Informationsgesellschaft

Handy-Rechnung, Rundfunkgebuehren, und Internet-Kosten: Wer in der neuen
Medienwelt dabei sein will, muss viel Geld ausgeben. Frohlockende
Cebit-Reden ueber zweistellige Zuwachsraten bei Mobilfunkern und
Web-Surfern taeuschen leicht darueber hinweg, dass die grosse
Kommunikationslust hauptsaechlich im wohlhabenden Teil der Bevoelkerung
ausgebrochen ist."

So beginnt ein Artikel in der Berliner Zeitung vom 25. Februar, der die
Ergebnisse einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschun auswertet.
Er kommt  zu Ergebnissen, die zumindest die Vermutung nahelegen, dass
die haeufiger in der bibliothekarischen Diskussion um die
"Informationsgesellschaft" geaeusserte These nicht voellig aus der Luft
gegriffen ist, dass, - ohne regulierende und vermittelnde Einrichtungen,
wie eben Bibliotheken - die Gefahr einer  Spaltung in Informationsarme
und - reiche bestehe.

Danach verdient bereits heute jeder zweite Internet-Nutzer mehr als DM
4.000 monatlich. 
26% der Internetnutzer verdienen mehr als DM 6.000, obwohl ihr Anteil an
der Bevölkerung nur 15% betraegt. Wer  unter DM 4.000 verdient, unter
3.000 oder 2.000, ist unter den Internet-Nutzern unterrepraesentiert.

Der kostenguenstige Internet-Zugang fuer den Buerger, wie er in Hamburg,
Muenster, Amsterdam oder Schleswig-Holstein zumindest mal mit
politischer Beteiligung angedacht wird, die intensive Foerderung der
Internet-Angebote in Oeffentlichen Bibliotheken, dergleichen koennte ja
vielleicht fuer die Politik auch eine Moeglichkeit sein, die
Teilnehmerzahlen in Deutschland zu steigern, statt, in bewaehrter
Bangemann-Manier, staendig die Wirtschaftsfoerderung als wirksamstes
Werkzeug nutzen zu wollen. Aber solange eine hable Stunde
Internet-Nutzung in der Bibliothek DM 5.- kosten muss (doch, doch, das
gibt es) ...

Hans-Peter Thun

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