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Re: Digitalisierung statt Readerprinter



Lieber Bernd,

wir setzen fuer die "Retrodigitalisierung", also fuer
die Digitalisierung bereits verfimten Materials, den Canon
Microfilmscanner 500 ein. Er scannt bei 400 dpi entweder Filme oder
Fiches und liefert in unserem Model bitonale Scanns in TIFF (eine
neuere - teurere - Variante unterstuezt m.W. auch Graustufen). Das
ist bei der Aufloesung die unterste Grenze, fuehrt aber zu noch
akzeptablen Ergebnissen, zumindest im rein textlichen Bereich. Die
Software, die wir hierzu verwenden, ist das Programm ScanFile, das
mit der Canon gut zusammenarbeitet und von Canon-Haendlern angeboten
wird (hat leider einige Haken und Oesen: das groesste Problem ist,
dass die Softwarefirma sich den Export von CDs bezahlen lassen will
und einen Ticker eingebaut hat; man soll dann fuer jeden Export
bezahlen, dabei wird allerdings die gesamte Datenbank mitkopiert; mit
etwas umstaendlichen Kniffen kann man dem Programm allerdings die
Scanns entwinden, um sie anderweitig weiternutzen zu koennen; die
Datenbankfunktion ist proprietaer und sollte nicht zur dauerhaften
Archivierung verwendet werden).
Im WWW werden wir diese Scanns ca. ab Februar anbieten.
Voraussichtlich wird dabei das als Nebenprodukt in unserem DFG
Projekt zur Digitalisierung von Drucken des 17. Jhds. zur Festkultur
des Barock entwickelte "Blaettertool" zum Einsatz kommen. Ein einfach
gestricktes Programm zum Blaetteren in Imagessequenzen auf
Javascriptbasis (frei verfuegbar auf Anfrage; keine Garantie und
kein Support). Die Recherchierbarkeit wird durch die Einbindung in
den PICA-Katalog der Bibliothek sichergestellt. Dabei wird die
vorhandene Titelaufnahme per Makro dupliziert. Der Benutzer
gelangt dann direkt von der Titelaufnahme im OPAC zum
digitalisierten Original. Einfacher und guenstiger geht es
nicht. Gleichwohl bleibt das Angebot im WWW nur eine weitere
Benutzungsoption, die der besseren Lesbarkeit und auch dem
Bestandsschutz dient. Als dauerhaftes Archivmedium moechte ich das
Digitalisat nicht empfehlen.

Viele Gruesse,
Thomas Staecker

Am 23 Jan 01 um 9:43 hat Reifenberg, Bernd, Dr. geschrieben:

> Liebe Liste,
>
> die UB Marburg hat bis vor kurzem von gefährdeten, nicht mehr
> benutzbaren Buchbeständen Mikrofiches hergestellt. Inzwischen sind wir
> auf Rollfilm umgestiegen und überlegen, die verfilmten Materialien auch
> zu digitalisieren und im WWW zugänglich zu machen. Welche
> Bibliotheken oder Archive haben Erfahrungen mit solchen - nicht von der
> DFG finanzierten, d.h. bezüglich Kosten, Erschließungsaufwand etc.
> möglichst schlicht gestrickten - Digitalisierungsprojekten als Alternative
> zur Benutzung von Rollfilmen via Readerprinter? Welche Scanner haben
> sich bewährt? In welcher Form werden die Daten angeboten? Mit welcher
> Software?
>
> Schon mal vielen Dank für die Hilfe
>
> B. Reifenberg
>
>
>
>
>
>
>
>
> UB Marburg
> 06421/2825101
>
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Dr. Thomas Staecker (Leiter Abteilung Alte Drucke)
Herzog August Bibliothek - Postfach 1364 - D 38299 Wolfenbuettel
Tel. +49(0)5331/808-119 - email: staecker _at__ hab.de
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