[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: E-Publizieren



Der Hinweis von Herrn Graf,

auf Nature (Bd.410,  S.1024, 2001) scheint mir sehr interessant,
auch wenn man heute eher von einer Zahl von  100.000 Fachjournalen mit 10
Mio. Aufsätzen pro Jahr ausgehen sollte .

>                    Anders als viele seiner Kollegen, die sich für ein
zentrales
>                    elektronisches Archiv einsetzen, plädiert er für eine
dezentrale
>                    Lösung. Jeder Wissenschaftler solle seine Arbeiten
selbst auf
>                    den Internetseiten seines Instituts veröffentlichen,
schlägt er
>                    vor. Wenn der Autor bei diesem  "self-archiving"
bestimmte
>                    Computer-Standards einhält, könnte auf die
veröffentlichten
>                    Daten über ein virtuelles Archiv mit entsprechenden
Links zu den
>                    Originalarbeiten zugegriffen werden.

In der Realität setzt sich seit Jahren diese dezentrale Lösung ohnehin
langsam durch.
Immer mehr Wissenschaftler legen ihre Ansichten, Ergebnisse und Erwiderungen
im Internet ab.
Schon allein die große Zahl an PDF-Dateien in Google ist ein Indiz dafür.

Wenn außer den USA noch mehr Länder das Internet archivieren, kann das
"self-archiving" auch durchaus funktionieren. Die Archivierung des Internets
durch das internationale Bibliothekswesen muss aber dringend normiert,
authentisch gesichert und allgemein transparent gemacht werden. Weil
wissenschaftliche Ergebnisse, die (für kurze Zeit publik gemacht) aber nicht
publiziert (weltweit zugänglich) sind, nicht als solche gewertet werden
können. Außerdem sollte man die bisherige Qualitätskontrolle durch die
Verlage nicht völlig vernachlässigen. Das Internet ist weitaus mehr als die
geprüften Fachzeitschriften mit abwegigen Meinungsäußerungen zu
wissenschaftlichen Themen belastet.

Nicht alles was heute im Internet ist kann als publiziert gelten, weil es
schon morgen unauffindbar sein kann. Im Urheberrecht wird nicht ohne Grund
juristisch zwischen veröffentlicht und erschienen unterschieden.

Die Bibliothekare in Deutschland müssen sich stärker als bisher um die
Problematik der digitalen Archivierung kümmern.

MfG

Umstätter





Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.