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Re: Bibliothekare sind auch als Moerder leise



Lieber Herr Mandelartz,

On Thu, 7 Jun 2001, Michael Mandelartz wrote:

> Liebe Listenmitglieder,
>
> nach Lektuere des Artikels in der SZ wuerde mich brennend
> interessieren, ob einer der in der Liste versammelten
> Bibliothekare zu Staub zerfallene Buecher schon einmal gesehen,
> oder gar mit Handfeger und Schaufel beseitigt hat, wie es in der
> Presse oefters zu lesen war?

Die Bezeichnung "zu Staub zerfallen" ist halt genauso woertlich
zu nehmen wie der Gruss "Gruess Gott".

Aus der Praxis: in der Allgemeine Deutsche Biographie in der Original-
ausgabe brach ein Blatt nach dem Anderen aus der Bindung, zum Teil
brachen Teile von Blaettern ab. Es konnte auf Grund der Bruechigkeit
des Papiers auch nicht mehr repariert werden. Zum Glueck gab es noch einen
Reprint. Dies ist sicher keine Loesung fuer die Masse der Faelle.

Zeiten mit schlechtem Papier waren in Deutschland halt sehr haeufig,
z.B. in den Nachkriegszeiten des letzten (20.) Jahrhunderts.

Sicher war die Benutzung der ADB hoeher als bei anderen Objekten.
Die Temperatur in den Lesesaelen ist moeglicherweise auch hoeher als
in Magazinen.
Fazit: das Problem existiert, wenn auch nicht im
woertlichen Sinn, dass ueber Nacht nur noch ein Haufen Holzstaub
im Regal liegen wuerde.

Viele Gruesse
Lothar Kalok


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