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Re: DVD in Präsenzbenuetzung



Liebe Barbara Haubenwaller,

wir haben vor über 2 Jahren einen Publikumssehplatz für DVD-Video zur
Selbstbedienung eingerichtet und uns dabei für eine PC-Lösung mit 23"-
Breitbildmonitor entschieden. Grund: Die Bildqualität der DVD kann damit
am besten auf den Monitor gebracht werden, da der Bildaufbau im sog.
Progressive Scan - Verfahren geschieht, d.h. es werden keine Halbbilder
wie auf Fernsehmonitoren aufgebaut. Bildfehler dieses Verfahrens werden
von vornherein vermieden. Allerdings gibt es auch einige Nachteile:
- mit Fernsehkameras aufgenommene Filme im PAL-Format können nicht
korrekt abgespielt werden, da es noch keine endgültig verabschiedete
Norm für das Progressive Scan-Verfahren im PAL-Format gibt. Mit
Filmkameras aufgenommene Filme (d.h. die allermeisten DVD-Videos) sind
davon nicht betroffen.
-die Bildhelligkeit von Computermonitoren ist schwächer als bei
Fernsehgeräten, die auf einen längeren Betrachtungsabstand ausgelegt
sind. Die Raumhelligkeit muss also etwas heruntergedimmt werden.

Wir benutzen einen einfachen PC mit einem Celeron-Prozessor. Die
Dekodierung erfolgt deshalb über eine Hardwarelösung (Win Fast 3D S800
mit Chromatic Mpact 2 - Prozessor - wird meines Wissens nicht mehr
hergestellt). Bei schnelleren PC-Prozessoren wie Pentium III genügen
reine Softwaredecoder. Mit einem speziellen Programm kann vor dem
Starten der DVD-Software der Regionalcode eingestellt werden, so dass
alle wie auch immer regionalcodierten DVD-Videos abgespielt werden
können.
Auch CD-Videos (mit MPEG 1-Kompression) können abgespielt werden
(wichtig vor allem für türkische und chinesische Filme).   

Besser als solche Einzelplatzlösungen sind allerdings Angebote über
Netzwerke, zumal wenn bei Präsenzbeständen die Medien nicht in die Hände
der Nutzer gelangen sollen. Die DVD-ROM-Laufwerke werden dann zentral
installiert. Auch die Software läßt sich so besser vor dem Zugriff des
Publikums sichern. Bei uns war das damals leider nicht realisierbar.

Der Leser sitzt bei uns direkt an einem Arbeitstisch vor dem Monitor und
steuert die DVD mit der Maus über ein Bildschirmdisplay, das dem
Bedienpanel eines Videoplayers gleicht. Der Ton wird von der Soundkarte
über Kopfhörer ausgegeben.

Über die aktuellen technischen Details zur DVD können Sie sich sehr gut
auf dieser Website informieren:
http://www.dvddemystified.com/dvdfaq.html

An Erfahrungen anderer Bibliotheken und Medienzentren mit
Netzwerklösungen für DVD-Videosehplätze wären wir selbst auch sehr
interessiert.

Herzliche Grüße
Peter Delin/Videolektorat
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
http://www.zlb.de/medien.htm

Tel.: +4930/90226-198

    

Haubenwaller schrieb:
> 
> Liebe Inetbib*!
> Fuer mein Paktikum in der Mediathek der UB Graz versuche ich herauszufinden, wie
> wir DVDs am besten in unseren Praesenzbestand integrieren koennen.
> 
> Videos werden derzeit an der Theke in das jeweilige Geraet eingelegt und
> ueber eine Kreuzschiene zu den jeweiligen Bildschirmen an den Videoarbeitsplaetzen
> gespielt. Dort koennen die Benutzer mit Hilfe von Panels Vor- und Ruecklauf usw.
> bedienen.
> 
> Meine Fragen an erfahrene KollegiInnen und Kollegen:
> 
> 1)Gibt es bereits Bibliotheken und/oder Mediatheken, die etwas Aehnliches fuer DVDs
> realisiert und bereits Erfahrungen damit gemacht haben?
> 
> 2)Welche Vor- und Nachteile haette ein getrennter Einzelplatz mit
>  selbstaendiger Bedienung des DVD-Players durch die Benuetzer?
> 
> 3)Welche Vor- und Nachteile haette eine Anwendung ueber ein DVD-Laufwerk am Computer?
> 
> 4) Was ist bei einem Kauf von DVD-Geraeten, die speziell fuer Bibliotheken/Mediatheken angeschafft
> werden, besonders zu beachten?
> 
> Mit herzlichem Dank
> Barbara Haubenwaller
> 
> Studentin am
> Studiengang Informationsberufe Eisenstadt
> haubenwaller _at__ info.fh-eisenstadt.ac.at


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.