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Re: AW: Extreme Buechersammler



Verehrter Kollege Kummer,

ich finde, dass das eine ausgezeichnete Einteilung ist,
die deutlich macht, wie verschieden die Bibliopathien sein können.
Dadurch wird auch klar, dass ein Biblioskop als Kranker
(besser wäre in Anlehnung an den Alkoholiker wohl Biblioskopiker,
wenn man die Verwechslung mit entsprechenden dokumentarischen 
Instrumenten vermeiden will)
Bücher und sicher auch andere Dokumente wirklich nur suchtartig überfliegt,
während der normale Leser, gerade in einer Bibliothek, dieses sogenannte 
Browsing oder Screening
nur durchführt, um das richtige Buch herauszufinden.
So mancher Fernseh-Zapper gehört sicher ebenso dazu.

Insofern gilt auch hier die alte Medizinerweisheit:
Gesundheit ist der Zustand unentdeckter Krankheit ;-)

Sind wir nicht alle ein bisschen biblio... ?

MfG

Umstätter


Kummer schrieb:

>Lieber Kollege Umstaetter,
>in meiner Einführungsvorlesung "Deutsches Bibliothekswesen" habe ich seit
>einigen Jahren den Berufsanfängern  "Verwandte des Bibliothekars"
>vorgestellt (nach Rost, Der Bibliothekar, Leipzig 1990, S. 7):
>Biblioklast                Buchzerstörer
>Bibliomane                krankhafter Büchersammler
>Bibliopath                erkrankt durch Lektüre
>Bibliophag                Lektürebesessener
>Bibliophile                Bücherfreund
>Bibliophobe              ängstigt sich vor Büchern
>Biblioskop                durchblättert Bücher, ohne sie zu lesen
>Bibliotaph                  verheimlicht Buchbesitz
>Biblioverser              zweckentfremdet Bücher
>Wie ROST habe ich auch die Meinung vertreten, dass sich ein erfolgreicher
>Bibliothekar zwar ab und zu der Eigenschaften seiner Verwandten erinnert und
>bedient, aber seine Kunst darin besteht, das Extrem zu vermeiden.
>Sollte die o.a. Aufstellung von den interessierten Lesern der Liste um
>weitere Aspekte und Begriffe ergänzt werden können,
>erbitte ich eine Nachricht. MfG Prof.em. Dietmar Kummer
>----- Original Message -----
>From: W. Umstaetter <h0228kdm _at__ rz.hu-berlin.de>
>To: Internet in Bibliotheken <INETBIB _at__ ub.uni-dortmund.de>
>Sent: Monday, October 20, 2003 4:48 PM
>Subject: Re: AW: Extreme Buechersammler
>
>
>  
>
>>Für all diejenigen die mehr über das Phänomen der Bibliomanie wissen
>>    
>>
>wollen
>  
>
>>möge das kleine Bändchen von
>>
>>Margarete Rehm: Bücherwahn,
>>das im Selbstverlag 1990 erschienen ist
>>
>>lesen.
>>
>>Diese literarische Fundgrube vermittelt interessante Eindrücke,
>>welche Formen von Bibliomanie es gibt bzw. gab,
>>und dass diese Krankheit auch bei Bibliothekaren zu finden ist.
>>
>>MfG
>>
>>Umstätter
>>
>>
>>Rohde Bernd schrieb:
>>
>>    
>>
>>>Liebe Liste,
>>>
>>>
>>>
>>>      
>>>
>>>>Diese Krankheit kann man als Bibliothekar doch eigentlich
>>>>nicht haben, oder?
>>>>
>>>>
>>>>        
>>>>
>>>Nein, durch die ganzen Buecher mit denen man tagsueber beruflich zu tun
>>>      
>>>
>hat, sind wir schon richtig immun gegenueber dieser Sammelleidenschaft und
>halten uns damit nicht auch noch in unserer Freizeit auf ;-)
>  
>
>>>Umfrage: Nach welcher Systematik haben Bibliothekare/innen ihre Buecher
>>>      
>>>
>zuhause aufgestellt (die RVK ist bsplsweise ja frei online zugaenglich) und
>mit welchem Programm sind sie katalogisiert bzw. wer hat in seiner Wohnung
>ebenfalls noch einen Zettelkasten stehen?
>  
>
>>>Gruss aus Bern
>>>a) recht bewoelkt
>>>b) Alexandre Ier : un tsar énigmatique / Maurice Paléologue. - Paris :
>>>      
>>>
>Plon, 1937
>  
>
>>>Bernd Martin Rohde
>>>__________
>>>
>>>Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
>>>Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
>>>Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde _at__ gmx.net
>>>dienstl.: StUB Bern, AK, mailto:bernd.rohde _at__ stub.unibe.ch
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