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AW: Kurioses aus der Provinz[Scanned]



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

also, nach aller Muenchner (Lebens)erfahrung der letzten 150 Jahre sollte man
mit Brauereien und Bier ganz vorsichtig sein: Wegen einer Bierpreiserhoehung
um zwei Pfennige kam es 1844 zu einem Bierkrawall mit einem Toten, im Verlauf
der Revolution von 1848 wurde das Stammhaus der Pschorrbrauerei demoliert und
der Sturz der Monarchie 1918 nahm seinen Ausgang vom Mathaeserbraeu; vom
braunen Sumpf und dem Buergerbraeukeller anno 1923 ganz zu schweigen ...

Herzliche Gruesse aus Muenchen und frohes Schaffen,
Ihr S. Kuttner

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Dr. Sven Kuttner, BR
UB Muenchen
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 Muenchen
Tel: (089) 2180-5455
Fax: (089) 2180-2786
E-Mail: Sven.Kuttner@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:owner-inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Martin Villinger
Gesendet: Mittwoch, 15. September 2004 14:02
An: inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: Kurioses aus der Provinz[Scanned]

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unter der Adresse
http://www.euro-institut.fh-kehl.de/images/Rothaus/rothaus-klein.jpg
können Sie eine schöne Blüte des Sponsorings bewundern.

Die Bibliothek der FH Kehl will künftig all ihre Neuanschaffungen mit diesen
Aufklebern der Badischen Staatsbrauerei Rothaus verzieren. Dies sei, so ein
Mitarbeiter, Teil eines Kooperationsvertrages, den die FH Kehl
(http://www.fh-kehl.de - auch hier ist der Sponsor schön zu sehen) mit der
Landesbrauerei Rothaus geschlossen hat. Meinen Vorschlag, doch auch einen
Bierkasten neben den Neuerwerbungen aufzustellen, um so den Studentinnen und
Studenten Gelegenheit zu geben, das Produkt des Sponsors zu testen und
gleichzeitig den für das Bibliothekspersonal oft lästigen Wissensdurst zu
stillen, will die FH vorerst aber nicht umsetzen.

Zu Zeiten, da Tabakwerbung verboten werden soll und sich Jugendschützer -
sicher zu Recht - Sorgen über die Höhe des Alkoholkonsums unseres Nachwuchs
machen, mag diese Art des Sponsoring zumindest etwas seltsam anmuten,
möglicherweise tut sich aber hier eine neue Möglichkeit der lokalen
Identitätsbildung in Bibliotheken auf. Die UB Stuttgart verziert Ihre Bände
mit Beppern von "Stuttgarter Hofbräu", die UB Ulm ihre mit Aufklebern von
"Münster Bier" usw. usf. Auch der Fernleihnutzer, der ein solcherart
verziertes Buch aus Mannheim - mit Ben Becker und Eichbaum vorne drauf -
erhält, hat sicher viel mehr Freude daran und denkt womöglich "ach Mannheim
- da sollt' ich doch auf mal wieder hin!".

Vielleicht lebe ich hier in Kehl ja auch etwas hinter dem Mond und die von mir
als merkwürdig empfundene Form der Bücherverzierung ist anderorts längst schon
üblich. Laut ungenannter Quellen habe der zuständige Rothausmanager erklärt,
das auch die UB-Freiburg beispielsweise demnächst dazu übergehen wolle, ihre
Neuerwerbungen so zu verzieren.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir über die Liste mitteilen könnten, ob diese
Form des Sponsoring anderswo auch schon angewandt wird, mit freundlichen
Grüßen aus der Provinz Martin Villinger / Euro-Institut, Kehl


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