[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [InetBib] Kooperation zwischen BSB und google




Liebe Liste,

Bei allen berechtigten Hinweisen auf die Probleme, die es bei Googles 
Buchsuche gibt - 
in Inetbib scheint es (wie übrigens bei den meisten Ankündigungen) immer nur 
Kritik zu 
geben und alles schlecht zu sein.
Daher mal eine paar Gegen-Argumente:
Warum sollte man nicht mit dem erfolgreichsten Unternehmen im 
Suchmaschinen-Markt koopieren?

Weil dieses Unternehmen nichts von Digitalisierung versteht? Sondern eben von 
Suchmaschinen? Das Problem liegt doch genau anders herum: weil google ein so 
erfolgreiches Suchmaschinen-Unternehmen ist besteht die Gefahr, dass fälschlich 
alles für gut gehalten wird, was google anfasst. Das bedeutet aber in diesem 
Fall die Gefahr, dass die gute (MDZ-)Digitalisierung durch die schlechte 
(google-)Digitalisierung verdrängt wird. Und wenn das, was google im 
Bibliothekssektor tut, nicht in dieser Liste kritisch begleitet wird - wo dann?

Google hat seine Kapital schon immer in die Verbesserung der Technik 
investiert. Warum
sollte es bei der Buchsuche anders sein? Ich vermute, die jetztigen Probleme 
sind 
Kinderkrankheiten, die auf kurz oder lang behoben werden.

Die jetzigen Probleme sind grundsätzliche Probleme, die sich nicht unbedingt 
nachträglich beheben lassen: das "Datenmodell", nämlich ohne ordentliche 
bibliografische Angaben auskommen zu wollen und Bücher als eine reine Serie von 
Seiten mit Volltext aufzufassen (und nicht zunächst als bibliografische 
Objekte), das wird man vielleicht noch nachbessern können (ich glaube aber 
nicht, dass man da investieren wird). Die Qualität der Scans wird man aber 
nicht erhöhen können: was jetzt nicht lesbar ist, wird auf Dauer unlesbar 
bleiben. Die Gefahr besteht doch, dass diese Bücher dann auch nicht von anderen 
neu und besser digitalisiert werden, weil: "ist ja schon in google"!

Noch ein Nachtrag!:
Die Bayerische Staatsbibliothek teilt auf meine Nachfrage offlist mit, dass man 
"die Digitalisate [...] [im] lokalen Katalog mit einer zuverlaessigen Adresse 
nachweisen wird". Na, das wäre doch immerhin schon mal etwas. Damit könnten die 
Digtalisate nämlich grundsätzlich auch in die bestehenden übergreifenden 
bibliothekarischen Nachweisinstrumente diffundieren. Der Pressestelle der BSB 
von hier aus ausdrücklich Dank und Respekt für die rasche Antwort!

Viele Grüße, Daniel Ehlers
_______________________________________________________________________
Viren-Scan für Ihren PC! Jetzt für jeden. Sofort, online und kostenlos.
Gleich testen! http://www.pc-sicherheit.web.de/freescan/?mc=022222



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.