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[InetBib] Antw: Drei Fragen ...



Da ich nicht der Zunft der Bibliothekare angehöre, sind meine Einlassungen - 
auch bei reduziertem Adrenalin - möglicherweise nicht zunftgerecht.

Zu 1) Was dürften wir heute wohl nicht mehr essen, trinken, keine Schuhe mehr 
tragen, auf keine (kinder)-handgeknüpften Teppiche treten, kein Fernsehgerät, 
kein Handy mehr benutzen, wenn wir ethische Maßstäbe anlegen wollten. Google 
hat eine gute Idee im Markt durchsetzen können, die offenbar den meisten 
Anwendern bei ihrer Arbeit den gewünschten Erfolg bringt.

Zu 2) Wenn das hochkarätige klassische Modell (=Bibliothek) - aus welchen 
Gründen auch immer - den Ansprüchen nicht nachkommen kann, weil ein weniger 
ambitioniertes Modell (=Google u.a.) einen hohen Prozentsatz des Bedarfs 
abdecken kann, dann gibt es in einer freien Marktwirtschaft genügend Beispiele, 
wie so etwas endet. Ein klassisches Beispiel ist wohl der Weberaufstand 1844 !

Zu 3) Ein schlauer Stratege hat einmal gesagt: "Kannst Du deinen Feind nicht 
besiegen, umarme ihn !" Diese, dem normalen menschlichen Empfinden eher fremde 
Reaktion, ist gängiges Repertoire unseres Wirtschaftslebens. Vielleicht hat 
sich aber nicht nur das Management der Bayrischen Staatsbibliothek von dieser 
nicht ganz zu verdammenden Einsicht leiten lassen.

Freundliche Grüße

Rupert Rompel

VDE Conference Services
Stresemannallee 15
60596 Frankfurt
Germany

Tel.: +49-69-6308-381
Fax: +49-69-9631-5213
E-mail: rupert.rompel@xxxxxxx

Wolfgang Sander-Beuermann <wsb@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx> 15.3.2007 09:58 >>>
Liebe Liste,

ich habe da mal drei Fragen an die Leser und vor allem an die Schreiber
in dieser Liste. Dazu aber vorab: diese Fragen sind NICHT polemisch oder
in aehnlicher Richtung gemeint, ich moechte einfach nur mal etwas
verstehen, Meinungen lesen.

Vor den Fragen beschreibe ich erstmal m/einen Eindruck (moeglicherweise
ist der ja bereits falsch). Mein Eindruck ist der, dass dann, wenn es
hier bei Diskussionen um Google geht, die meisten Schreiber dieser
Aktiengesellschaft gegenueber recht positiv eingestellt sind, dass die
Firma also trotz Zensur in China, Welt-Quasimonopol usw. nach wie vor
auch hier ein gutes Images hat.

Frage 1: Ist dieser Eindruck richtig?

Nun weiter - wenn dieser Eindruck richtig ist, dann verstehe ich
folgendes nicht: diese Aktiengesellschaft wird das Bibliothekensterben
eher weiter forcieren, denn aufhalten. Wenn ich nun versuche, mich in 
den Standpunkt einer Bibliothek zu versetzen, dann wuerde "ich als   
Bibliothek" ;-) doch versuchen, SELBER die Initiative zu ergreifen,
selber ins digitale Informationretrival einsteigen, anstatt mit der
Firma zu sympatisieren/kooperieren/usw, welche den Bibliotheken die
Lebensgrundlage entzieht.

Frage 2: Wie sieht die werte Liste den vorigen Absatz?

Frage 3: Wenn diese Entwicklung weitergeht, Google also mehr und mehr
Bibliotheksfunktionen uebernimmt, wieso ist fuer die werte Gemeinde 
dieses Welt-Quasimonopol auch in ihrem ureigensten Bereich nicht
Image-schaedlich?

Wie eingangs geschrieben: ich moechte hier lediglich Meinungen erfahren,
keine Adrenalinstroeme in Bewegung setzen, und freue mich auf
interessante Antworten!

Mit den besten Gruessen,
Wolfgang Sander-Beuermann
--
Dr. Wolfgang Sander-Beuermann        Tel.: 0511-762-4383
Projektleiter Suchmaschinenlabor     http://metager.de/suma.html 
Regionales Rechenzentrum fuer Niedersachsen (RRZN), Univ.Hannover


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