[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [InetBib] Warum gelingt keine ernsthafte Konkurrenz zu Google



"Susanne Drauz" <sdrauz@xxxxxxxxxxxxxxx> writes:

Warum sollte ich das unterschätzen? 

Weil Sie schrieben:

| nach meinen rudimentären Geschichtskenntnissen gingen Zensur- und andere
| Gefahren immer von der Staatsmacht aus - die, am Rande bemerkt, noch nicht
| einmal Diktaturen sein mussten - und nicht von Privaten

Die Macht des Staates ist bereits deshalb gefährlicher, weil er das
Recht der Strafe ebenfalls verwaltet und damit seine Zensur
effizienter durchziehen kann.

Nichts ist insoweit effizienter als das Totschweigen.

Nachricht ist, was interessiert - und die Einschätzung einer Redaktion, was
interessant für ihre Leser ist, hat mit Zensur herzlich wenig zu tun - oder
glauben Sie, die Times hätte im Hinblick auf die Watergate Affäre Zensur
ausgeübt? 

Ich habe auf die Berichterstattung über die Montagsdemonstrationen
hingewiesen. Als ich einen Redakteur der FR darauf hinwies, daß dieses
Thema fehlte, als schon tausende auf der Straße waren (wann hat es das
in Deutschland je gegeben?), war ihm die Sache so peinlich, daß er
ausdrücklich nichts mehr dazu sagen wollte.

Aber ich fürchte, das ist alles nicht mehr am Thema, sondern eher passend
zur Frage: Brauchen wir eine staatliche Konkurrenz zu Google?

Öffentlich-rechtliche Suchmaschinen sind immer wieder vorgeschlagen
worden. Ich stehe dem nicht ablehnend gegenüber. Unsere Bibliotheken
sind ja auch öffentlich-rechtlich organisiert.

Grüße,
Jürgen Fenn.



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.