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Re: [InetBib] Google eine Bedrohung für die Menschheit?



Lieber Herr Wolf,

ich sehe keinen Unterschied zwischen einer staatlichen Kontrolle und einer Kontrolle, die durch mächtige Wirtschaftsunternehmen wie Google oder Microsoft ausgeübt werden könnte. Das eigentliche Problem ist doch die durch Monopolstellungen bzw. Quasi-Monopolstellungen denkbare Kontrolle bzw. Manipulation - egal von wem sie ausgeübt bzw. angestrebt werden würde. Sie haben es selber gesagt, diese Konzerne sind mächtig (vielleicht ebenso mächtig wie ein Staat. Mächtiger?) und Userdaten sind sensibel - egal auf welchen Servern sie gesammelt werden. Wenn ich allerdings davon ausgehe, das dieser unser Staat zumindest unter dem Begriff "Demokratischer Rechtsstaat" läuft, ist mir rein gefühlsmäßig die theoretische Transparenz eines solchen Gebildes lieber, als die ökonomische Undurchschaubarkeit und Skrupellosigkeit global agierender Konzerne, ob sie nun Google, Böhringer oder sonstwie heißen (ich bin kein Attac-Mitglied und hänge auch keinen Verschwörungstheorien a la 9/11 an, nutze andererseits aber natürlich auch Google :-D ). Ist das die normative Kraft des Faktischen ? Man wird vielleicht eben doch "gezwungen".

Puh, das war mein erster kurzer Beitrag in diesem Forum. Ich hoffe, Herr Graf liest das jetzt nicht und stampft mich in den Boden. Habe als unermüdlich arbeitender kleiner OPL (ja, ich bin Bibliothekar!) kaum Zeit, mich hier regelmäßig einzubringen. Nur das hier wollte ich einfach mal loswerden.

Beste Grüße aus Bonn,
T. Bader

At 14:39 05.12.2007, you wrote:
Lieber Herr Kuhlen, liebe Liste,

Rainer Kuhlen schrieb:

machend und gefährlich. Kommt dazu die sich eher noch intensivierende
Monopolisierung der elektronischer Märkte, dann zeichnet sich hier öffentlicher Handlungsbedarf ab: die Googles werden entflochten, reguliert werden müssen."

Aus meiner Sicht muss hier nichts reguliert werden. Wer wird schon gezwungen Google, Wikipedia, Microsoft, Amazon oder ebay zu nutzen? Niemand. Und die Vorteile dieser mächtigen Konzerne und Projekte dürfen keinesfalls übersehen werden.

Die Menschen sollten selbst entscheiden, wie und wo sie ihren Informationsbedarf decken. Wer meint Google + Wikipedia reichen aus - bitte sehr. Allerdings sollten diese Leute dann im Studium eben auch die Quittung dafür bekommen. Warum gibt es überhaupt das Google-Copy-Paste-Syndrom? Ganz offensichtlich doch deshalb, weil man mit dieser Methode bis jetzt noch sehr gut im Wissenschaftsbetrieb durchkommt.

Was ist die Alternative? Eine "öffentlich-rechtliche" Suchmaschine, bei der die Inhalte zwangsläufig vom Staat kontrolliert werden und auf dem dann auch alle Nutzerdaten auf staatlich kontrollierten Servern abgelegt werden? Dies kann und darf keine Alternative sein.

Viele Grüße

Sebastian Wolf

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Thomas Bader
(Diplom-Bibliothekar)

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