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Re: [InetBib] Autorenaquise des VDM-Verlags



Liebe Liste,

im Juli letzten Jahres bekam ich eine Anfrage von VDM. Sie hatten meine 
Dissertation auf FREIDOK entdeckt und planten gerade (!!) eine Buchpublikation 
zu diesem Thema. Ob ich nicht Interesse hätte?!

Zu diesem Zeitpunkt lag die Dissertation aber schon seit fast einem Jahr auch 
als gedrucktes Buch vor. Offenbar hatte man bei VDM nicht genau recherchiert 
bzw. unspezifisch Autoren angeschrieben, die auf Servern ihre Texte haben.

Für Autoren mag es finanziell durchaus interessant sein, bei VDM zu 
publizieren, denn es kostet nichts. Die anschließende Verbreitung der nicht 
gerade billigen Bücher ist eine andere Sache. Die wissenschaftliche 
Sichtbarkeit kann darunter leiden.

Bemerkenswert ist, dass die Bücher von VDM in der regional zuständigen 
Pflichtexemlparbibliothek meist nicht zu finden sind. Das mag seinen Grund in 
der im Vergleich zu andern Bundesländern etwas seltsamen Fassung von § 14 Abs. 
1 des Saarländischen Pressegesetzes liegen, wonach nur eine Anbietungspflicht 
besteht und die Ablieferung stets "gegen angemessene Entschädigung" erfolgt. 
Offenbar scheint die zuständige Bibliothek nicht willens zu sein, entsprechende 
Entschädigungen für die Bücher des Verlages zu zahlen. Man kann dies durchaus 
als publikationspolitische Aussage werten. Wäre ich VDM, würde ich die Bücher 
freiwillig abliefern, einfach um in einer weiteren Bibliothek präsent zu sein. 

Ich habe auf "skriptorium.blog" einen Vergleich zweier Ilmenauer Diplomarbeiten 
vorgenommen. Beide Autoren haben sich etwa zeitgleich zur Publikation ihrer 
Arbeit als Buch entschlossen. Die Resultate sind aber durchaus unterschiedlich.

http://skriptorium.blog.de/2008/01/29/eine_diplom_arbeit_publizieren~3650003

Eric Steinhauer



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.