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Re: [InetBib] Fingerscanner in Bibliotheken



Hallo Karin Maier und Friederike Zanowski.

das Hauptproblem ist nicht technischer Art. Ein Fingerabdruck ist ein eindeutiges Merkmal einer Person und dieses Datum bedarf eines besonderen Schutzes. Mit der Installation eines Fingerabdruckscanner ist es daher nicht getan. Es muss darüber hinaus gewährleistet werden, dass die Identität des Nutzers vor Missbrauch geschützt wird.

Im Idealfall werden die Personendaten nicht mit dem Fingerabdruck abgespeichert sondern getrennt aufbewahrt. An den Fingerabdruck werden lediglich die Rechte zu der Person (Autorisierung), dem der Fingerabdruck gehört gekoppelt. Für die Ausleihe ist aber ein solches Verfahren ungünstig, da hier auch Nachrichten, Mahnungen oder Gebühren an die Person weitergeben werden müssen und dies nur mit der erweiterten Identität (Vorname, Nachname, Adresse) möglich ist.

Ein Problem bei der Umsetzung biometrischer Authentifizierungsverfahren ist, dass die Uni-Bibliothek von verschiedenen Benutzergruppen genutzt wird: Studenten, ehemalige Studenten, Angestellte der Uni und Gäste. Einer Privatperson die ein Kochbuch ausleiht ist schwer vermittelbar, warum er dafür seinen Fingerabdruck hinterlassen muss. In einem homogenen Umfeld, wie z.B. in der Schule lässt sich so etwas eher umsetzen.

Bei einem Verfahren, wie dem Fingerabdruckscanner muss immer abgewägt werden, ob das was geschützt werden soll, die Methode auch berechtigt. In einem biotechnischen Labor, wo mit gefährllichen Substanzen umgegangen wird, wird man eine möglich hohe Sicherheit anstreben und biometrische Authentifizerungsverfahren einsetzen. In Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden ist das nicht notwendig. Dort reicht auch z.B. RFID-Chip. Aber auch hier sollten die Daten so verschlüsselt sein, dass keiner mit dem auf dem Chip gespeicherten Daten etwas anfangen kann.

Interessanterweise ist, dass in Schulen für z.B. für Abrechnungen von Essenausgaben Fingerabdruckscanner verwendet werden und dies an Unis nicht üblich ist. Hier wird meiner Meinung dieses Thema zu lax gehandhabt.

Bitte beschäftigt Euch unbedingt mit den Konsequenzen, die ein unzureichender Schutz von personenbezogenen Daten haben könnte. Einen Finger kann man nicht austauschen :-)! Alles was damit in Verbindung gebracht wird, ist unwiederkehrbar mit der Person verknüpft.

Viele Grüsse

Franck Borel





Am 22.01.2009 um 10:37 schrieb Karin Maier:



Hallo!

Wir sind eine Schülergruppe und beschäftigen uns mit "neuen" Technologien und deren Anwendungen. Ein Thema sind Fingerabruckscanner und deren Einsatz. Wir kennen den Einsatz bei den Reisepässen, bei Türöffnern, zur Zeiterfassung usw.

Gibt es eigentlich auch Fingerabdruckscanner in Bibliotheken? Einige von uns kennen Selbstbedienungsstationen, dort könnte man doch einen Fingerprintsensor einsetzen? Oder anstatt des Benutzerausweises wird einfach der Finger gescannt.
Gibt es so etwas schon?

Vielen Dank für die Hilfe.

Karin Maier und Friedrike Zanowski






        
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