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Re: [InetBib] Fingerscanner in Bibliotheken
- Date: Fri, 23 Jan 2009 10:15:00 +0100
 
- From: Franck Borel <franck.borel@xxxxxx>
 
- Subject: Re: [InetBib] Fingerscanner in Bibliotheken
 
Hallo Frau Delling,
Hallo allerseits!
Fingerscanner in der Bibliothek sind der erste Schritt zur totalen
Überwachung. Es gibt genug Leute, die daraus den Schluss ziehen: "Oh  
toll,
in der Bibliothek funktioniert das, dann können wir das System ja  
überall
einführen."
Was dann dazu führt, dass man auch seine Einkäufe, Rechnungen,  
Fahrkarten
etc. über solche Systeme handhabt.
Hat von Ihnen schon mal jemand den Film "Minority Report" gesehen?  
Ein sehr
gutes Beispiel für Komplettüberwachung der Menschen auf Grundlage  
modernster
Technik.
Und genau dahin führen uns die biometrischen Erfassungssysteme.
Das Hauptproblem bei der Haltung von personalisierten Daten (egal  
welcher Art) besteht darin, dass mit diesen Daten unsachgemäss  
umgegangen wird. Beispiele (die Sie wahrscheinlich schon kennen):
23.12.2007, Grossbritannien: Datenpanne des Gesundheitsministerium mit  
160 000 Daten von Kindern, weil eine CD in die falschen Hände geraten  
sind
21.11.2007, Grossbritannien: Steuerbehörde verschlampt zwei CDs mit  
Daten von 25 Millionen Briten
22.08.2008, Grossbritannien: unverschlüsselte Informationen über  
Zehntausende Häftlinge verschwunden (Adressen, Namen, Geburtsdaten,  
Anzahl der Strafen)
April  2006, Deutschland: Datenträger mit 17 Millionen T-Mobile-Kunden  
wurden entwendet (Namen, Mobillfunknummer, Anschrift, Geburtsdatum,  
EMail-Adresse)
Die ITRC (Identity Theft Resource Center) gibt eine Statistik zu  
Fällen, des Datendiebstahls in den USA aus:
Finanzsektor
    * Anzahl der Diebstähle: 78
    * Anzahl der Datensätze: 18.731.947
    * Diebstähle im Gesamtvergleich: 11,9%
    * Datensätze im Gesamtvergleich: 52,5%
Wirtschaftssektor
    * Anzahl der Diebstähle: 240
    * Anzahl der Datensätze: 5.886.960
    * Diebstähle im Gesamtvergleich: 36,6%
    * Datensätze im Gesamtvergleich: 16,5%
Bildungssektor
    * Anzahl der Diebstähle: 131
    * Anzahl der Datensätze: 806.142
    * Diebstähle im Gesamtvergleich: 20,0%
    * Datensätze im Gesamtvergleich: 2,3%
Regierungs-/Militärsektor
    * Anzahl der Diebstähle: 110
    * Anzahl der Datensätze: 2.954.373
    * Diebstähle im Gesamtvergleich: 16,8%
    * Datensätze im Gesamtvergleich: 8,3%
Gesundheitssektor
    * Anzahl der Diebstähle: 97
    * Anzahl der Datensätze: 7.311.833
    * Diebstähle im Gesamtvergleich: 14,8%
    * Datensätze im Gesamtvergleich: 20,5%
Haben Sie Lust darauf?
Ich nicht.
Ich auch nicht :-). Hier ist jeder gefragt: Man sollte seine Daten  
nicht an jeden weitergeben.
Viele Grüsse
Franck Borel
Mit freundlichen Grüßen,
Alexandra Delling
(Studentin FH Potsdam)
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.