Re: [InetBib] Inetbib Nachrichtensammlung, Band 1247, Eintrag 1

[Manfred.Hauer@xxxxxxxxxx]

Zur WolframAlpha-Diskussion

Hallo zusammen,

um mit WolframAlpha zu arbeiten, muss man seine Vorstellungen einer 
"Suchmaschine" revidieren und seine Fragen im Ansatz neu formulieren. Es 
ist eine "Antwortmaschine" (eher Wikipedia naeher - aber wegen der 
maschinellen Methode oft viel schneller und breiter, aber weit staerker 
auf naturwissenschaftlich-mathematische Welten bisher noch begrenzt) und 
keine Maschine die lauter "Antwort-Container" nach Relevanz sortiert 
aufsummiert, aber unverknüpft nebeneinander stehen laesst. Konzeptionell 
ist WolframAlpha ein Meilenstein der Retrieval-Forschung und vor allem 
Implementierung. 

Die sehr zahlreichen Fragebeispiele, die als Hilfe angeboten werden, 
zeigen ein schon erstaunlich breites Spektrum auf. Gewiss, nutzt man diese 
Beispiel und uebertraegt sie auf aehnliche Faelle, kommt nicht immer ein 
sinnvolles Ergebnis heraus. Was soll´s - wenn ich einen Experten frage und 
er nicht auf jede Frage eine gute Antwort liefern kann, bleibt er dennoch 
ein Experte fuer den Ausschnitt, den er gut beherrscht und es macht immer 
wieder Sinn, ihn zu fragen.

Die Messlatte fuer alle Informationsystemanbieter - also auch fuer 
Bibliothekare - haengt jetzt mindestens einen Meter hoeher. Ich finde das 
sehr spannend und erwarte nicht, dass es schon bald viele ernstzunehmende 
Mitbewerber geben wird. Gelingt es diesen wohl 200 Leuten aehnlich leicht 
und massenhaft Geld zu drucken wie Google (oder von Google uebernommen 
werden), werden wir in wenigen Jahren wohl auch taeglich damit umgehen. 
Mal sehen.

Herzlichen Gruss
Manfred Hauer


AGI - Information Management Consultants
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