Re: [InetBib] Sachbeschädigung in Berliner Bibliothek - Erfahrungsaustausch

["Dr. Martin Eichhorn" <martin.eichhorn@xxxxxxxxxx>]

Liebe Frau Volz, liebe Kolleginnen und Kollegen,



die Beschädigungen, die Sie schildern, sind verhältnismäßig unspezifisch 
(zumindest, wenn es sich, was ich Ihnen wünsche, wirklich nur um Wasser 
handelte).

 

In einem meiner Seminare in einer öffentlichen Bibliothek in Thüringen 
erzählten mir die Kolleginnen, dass ein unbekannter Nutzer über einen längeren 
Zeitraum abgebildete Frauenköpfe aus Büchern riss und dass dies immer ein 
bestimmter Frauentyp sei, der dort dargestellt wurde. Wenn das nicht spezifisch 
ist ... Außerdem verfügte der Nutzer bzw. die Nutzerin über eine elegante 
Ausrisstechnik (kreisrund, ohne Schere, ohne Zugang). Tatsächlich nahm sich die 
Polizei der Sache an, was wohl auch daran lag, dass der Buchhandel der Stadt 
über dieselben Beschädigungen in Büchern klagte!

 

Aber zurück nach Berlin und zu Ihrem Bestand: Wer mutwillig Medien o. Ä. der 
Bibliothek zerstört, begeht eine gemeinschädliche Sachbeschädigung, und das 
sollte kein Pappenstiel sein. Heben Sie die zerstörten Bücher auf 
(Beweismittel). Ich möchte auch empfehlen, eine Anzeige gegen unbekannt zu 
stellen. Das kann durchaus, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, zur 
Ergreifung und vor allem zur Haftung des Täters bzw. der Täterin führen. 
Vielleicht sind ja wirklich mehrere Bibliotheken im Berliner Raum betroffen? 
Das stellt sich häufig erst mit einer Anzeige heraus.

 

Ihre Kolleginnen und Kollegen sollten sich in nächster Zeit regelmäßig in allen 
Bereichen der Bibliothek bewegen und allen Besuchern besonders freundliche 
Aufmerksamkeit schenken (Grüßen, Zunicken, Anlächeln). Die Botschaft: "Ich habe 
Sie wahrgenommen!" Damit ziehen Sie vielleicht eine Hürde ein.

 

Bei einer Eskalation könnten Sie auch mit Kamera-Dummies und dem Hinweis auf 
eine Kameraüberwachung tricksen.



Vielleicht hat sich die Sache aber schon bald wieder erledigt. Solche 
Vorkommnisse sind gerne episodenhaft.

 

Herzliche Grüße

 

Martin Eichhorn, selbstständiger Trainer (Berlin)

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