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[InetBib] Antw: Re: Erstkatalogisierungs-ID (EKI)



Lieber Herr Heiligenhaus, liebe Listenleser,

zunächst kurz einige Informationen zur Erstkatalogisierungs-ID: Die EKI
wurde im Rahmen des Projektes Kooperative Neukatalogisierung eingeführt,
um für neue Datensätze bei der Übernahme in andere Verbundsysteme einen
eindeutigen Identifier zu haben, der es ermöglicht später Korrekturen
und Ergänzungen nachzuführen.

Ziel war es, für die verbundübergreifende Fremddatennutzung schnell eine
Lösung zu haben, die auf  neue Datensätze ausgerichtet war. Um die
Eindeutigkeit der EKI abzusichern, wurden  in den Verbundsystemen
entsprechende Dublettenkontrollen für die EKI eingeführt. 
Für Altdaten wurden EKIs für Datensätze der DNB und der ZDB vergeben.

Die Speicherung von EKIs bei Dubletten ist bisher noch nicht einheitlich
zwischen den Verbundsystemen geregelt worden.

Die in den Mails von Herrn Heiligenhaus und Herrn Voss angesprochenen
offenen Punkte bedeuten eine Ausweitung des ursprünglichen Konzeptes der
EKI. Inwieweit dies realisiert werden kann, kann ich leider zurzeit
nicht beantworten. Ein besonderes Problem ist dabei sicher die
umfassende Vergabe von EKIs für Altdaten, denn diese impliziert einen
umfangreichen Titelabgleich zwischen den Verbunddatenbanken.


Die Fragen und das Interesse an der EKI nehme ich gerne zum Anlass, das
erweiterte Konzept für die EKI auf die Tagesordnung der Oktobersitzung
(21.10.09) der AG Kooperative Verbundanwendungen  zu setzen und Sie
danach ausführlich über die Ergebnisse zu informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Barbara Block



"Kay Heiligenhaus" <kay.heiligenhaus@xxxxxxxxxxxx> 11.08.09 13.53
Uhr >>>
Liebe Frau Albrecht, lieber Herr Voß, liebe Inetbibler,

schade, daß auf die sehr berechtigte und differenzierte Nachfrage von  
Herrn Voß zum Thema bislang keine Antwort eingetroffen ist. Ich habe  
mit einer gewissen Spannung auf eine solche gewartet. Das Thema  
verdient es m.E., hier ausführlicher behandelt zu werden - auch,  
vielleicht gerade, weil es ein technisch herausfordendes ist.

Die Einführung verbundübergreifender, persistenter Identifier für  
bibliographische Datensätze wäre ein echter Schritt nach vorn für  
jeden, der diese Datensätze verbundübergreifend nutzt. Sie könnte es  
zumindest sein, wenn die von Herrn Voß genannten Problemstellungen,  
die sich damit verbinden, zumindest ersichtlich angegangen und gelöst  
werden. Bliebe die Anfrage resonanzlos, könnte man m.E. mit gutem  
Recht behaupten: ambitioniertes Konzept, irritierende Umsetzung, die  
vor allem darin besteht, das Problem zu vernebeln. Die EKI würde dann  
nichts anders sein als die altbekannten PPNs und IDNs ergänzt um die  
Kürzel der Verbünde, die sie vergeben haben, gespeichert in einem  
neuen MAB-Feld zum Datenaustausch und sonst: nichts weiter.

Von daher wäre ich dankbar, wenn das Thema hier noch eine gewisse Zeit  
auf der Agenda stünde und Sie über den aktuellen Stand, sei dieser  
auch noch so defizient, sowie das weitere Vorgehen berichten könnten.  
Damit wäre sicherlich einer Vielzahl potentieller Anwender (und  
Anwendungen) geholfen. So rätselt man doch nur darüber, ob wir es  
hier mit einer weiteren Variante des Hornberger Schießens zu tun haben.

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus

-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:inetbib-
bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of Jakob Voss
Sent: Monday, August 03, 2009 5:18 PM
To: Internet in Bibliotheken
Subject: Re: [InetBib] Erstkatalogisierungs-ID (EKI)

Liebe Frau Albrecht, liebe Listenleser,

Christian Hauschke:

Wie ich hörte, hat die AG der Verbundsysteme[1] getagt. Falls
zufällig eines der Mitglieder mitliest: Wurde dort verbindliche
Standards zur Erstkatalogisierungs-ID (EKI)[2] beschlossen? Falls
nein: Wann wird das geschehen?

Lieber Herr Hauschke, liebe Listenleser,

die in der AG Kooperative Neukatalogisierung (jetzt: AG Kooperative
Verbundanwendungen, AGKVA) entwickelten Vorgaben zur
Erstkatalogisierer-ID (veroeffentlicht im Bibliotheksdienst,  
41.2007,
H.2, online unter

http://www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte2007/ 
BD_Erschliessung_
01_0207.pdf)
wurden bereits in der 51. Sitzung der AG der Verbundsysteme am
29./30. November 2006 genehmigt (s. hierzu auch den Bericht von der
51. Sitzung unter
http://www.d-nb.de/wir/pdf/ag_verbund_sitzungsbericht_51.pdf).

Vielen Dank für den Hinweis auf den Sitzungsbericht von 2006. Dort
steht:

"Die AG Kooperative Neukatalogisierung unter dem Vorsitz von Dr.
Barbara
Block (GBV) hat nach intensiver Arbeit ein Papier vorgelegt, in dem  
die
gemeinsam von der Arbeitsgruppe getroffenen Vereinbarungen
zusammengefasst sind. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme hat
der
Arbeitsgruppe für ihre gute Arbeit gedankt und das Papier genehmigt. 
"

Leider kann ich diese Vereinbarung nicht finden und nach meinem
Kenntnisstand wurden wesentliche Punkte offen gelassen. Der Artikel  
im
Bibliotheksdienst von 2007 enthät ebenfalls lediglich einen Bericht
*über* die Vereinbarung anstatt die Vereinbaung selber. Ich habe unt 
er
auf der Seitehttp://www.gbv.de/wikis/cls/EKI alle Informationen
zusammengetragen die ich zur Nutzung der EKI finden konnte. Die
wesentlichen offenen Fragen sind:


1. Werden EKIs bei Zusammenlegung von Duplikaten in die  
Wiederholfelder
übernommen und werden die Wiederholfelder indexiert?

2. Welche Strategie gibt es bezüglich der Altdaten und anderer
Titeldatensätze, die in mehreren Verbünden existieren?

3. Welche Strategie gibt es zum Nachtragen von EKIs wenn diese für
einen
Titel in unterschiedlichen Verbünden mehrfach vergeben wurden?

4. Ein offizieller URI-Namensraum für EKI existiert bislang nicht. G 
ibt
es Pläne zur Registrierung eines URI-Namensraums, damit die EKI auch 
  im
(Semantic) Web bzw. für Linked Data verwendet werden kann?


Solange diese Fragen nicht geklärt sind, muss ich davon ausgehen, da 
ss
die EKI in der Praxis nur bedingt nutzbar ist, da keine URI-Form
existiert, zahlreiche Altbestände keine EKI besitzen und bei
Zusammenlegungen von Duplikaten bereits vergebene EKIs verloren  
gehen.
Angesichts der an sich guten Idee, eine Verbundübergreifende,
einheitliche ID für Titeldatensätze einzuführen, ist dieser Stand  
doch
etwas enttäuschend.

Ich hoffe deshalb, dass sich die AG Verbundsysteme der Relevanz  
dieser
offenen Fragen bewusst ist und an einer endgültigen Verabschiedung d 
er
EKI als Standard arbeitet. Der aktuelle Stand ist ein guter
Zwischenstand aber im Endeffekt nicht mehr als ein halbgares
Provisorium
- was sich natürlich ändern ließe.

Schöne Grüße
Jakob Voß

P.S: Falls es mit der EKI nicht klappt, weil die offenen Punkte nicht
gelöst werden können, sehe ich als einzige Alternative, die OCLC- 
Nummer
zu verwenden - vielleicht lässt sich auch irgendwas mit den Identifi 
ern
von Google Books machen.

--
Jakob Voß <jakob.voss@xxxxxx>, skype: nichtich
Verbundzentrale des GBV (VZG) / Common Library Network
Platz der Goettinger Sieben 1, 37073 Göttingen, Germany
+49 (0)551 39-10242, http://www.gbv.de

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