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Re: [InetBib] Nature: Evtl. Nature-Boykott an der Univ. Calif.



Lieber Herr Müller, liebe Kolleginnen und Kollegen,

zumindest alle Teilnehmer des von mir verhandelten GASCO Nature 
Konsortiums (über 100 Bibliotheken aus Deutschland, Österreich und 
Schweiz) kann ich beruhigen: die Preissteigerung für das Lizenzjahr 2011 
steht schon fest, da wir immer die Preise des Vorjahres erhalten: + 
3,5%. Geplant waren 7%, aber die NPG hat das aufgrund des Appells der 
ICOLC halbiert. Im Rahmen eines Selbstverpflichtung der NPG dürfen bis 
2011 7% Preissteigerung pro Jahr nicht überschritten werden, vgl. 
http://www.nature.com/press_releases/npgletter.html , von daher ist mir 
sowieso schleierhaft, wieso sich die NPG für die University of 
California daran nicht gebunden fühlt.

Beunruhigend ist aber sicherlich der Hinweis in dem Schreiben, dass die 
NPG einer "Divide and Conquer" Strategie folge und drastische 
Preiserhöhungen zeitverschoben durchzusetzen suchen. Wir werden das 
sorgfältig beobachten. Einstweilen bitte ich andere Konsortien in 
Deutschland (z.B. die der großen Wissenschaftsorganisationen), mit mir 
Kontakt aufzunehmen, falls ihnen größere Preissteigerungen angekündigt 
werden.

Ein NPG-Boykott ist durchaus nichts neues - vor Jahren haben wir dieses 
letzte Mittel erfolgreich eingesetzt, um die NPG zu einer Änderung ihrer 
inakzeptablen Lizenzbedingungen zu bewegen, vgl. meine Website "Nature - 
what other libraries say", 
http://www.ub.uni-stuttgart.de/ejournals/Nature_andere_Univ.html
dies es immerhin zeitweilig ins Curriculum einer Reihe amerikanischer 
Bibliotheksschulen geschafft hat, als Beispiel, was Bibliotheken 
erreichen können, wenn sie die Möglichkeiten nutzen, die das World Wide 
Web bietet.

Mit besten Grüßen,
B.-C. Kämper, UB Stuttgart und GASCO Nature Konsortium

Müller, Harald schrieb:
Werte LeserInnen!

Hat Nature auch für Bibliotheken in Deutschland derart drastische
Preiserhöhungen angekündigt? 

http://library.ucsc.edu/sites/default/files/Nature_Faculty_Letter.pdf

Beste Grüße

--
Dr. Harald Müller
 
Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht /
Bibliothek
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