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Re: [InetBib] "Blue Beanie Day" und "Schnarchnasen"



Nichts für ungut, Herr Schober -

das ist ja an sich ein ehrenwertes Ziel, aber für mich ist nach wie vor 
vorrangig, dass es kein Foto von mir im Netz gibt, wenn irgend möglich. 
Bin auch kein Fan von den ganzen Social Networks.
Was machen nun solche Schnarchnasen wie ich, um diesen guten Zweck zu 
unterstützen?
Oder darf ich mich ganz barrierefrei, aber inakzessibel diskriminiert 
fühlen?

Schöen Gruß
Silke Ecks


Sehr geehrte Frau Ecks!

Ihnen und allen anderen "Schnarchnasen" widme ich folgendes Gedicht von 
Joachim Ringelnatz:

Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
Und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
Betiteln mich "Euer Gnaden".
Aus meiner tiefsten Seele zieht
Mit Nasenflügelbeben
Ein ungeheurer Appetit
Nach Frühstück und nach Leben.

Zum Thema Barrierefreiheit bzw. meinem Beitrag "Blue Beanie Day. 
<http://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/2010/11/26/4-blue-beanie-day/>

Es ist nicht nur ein ehrenwertes, sondern auch ein wichtiges Ziel. 
Letztlich profitieren alle InternetnutzerInnen von weniger 
Stolpersteinen im Netz.
Abgesehen von den gesetzlichen Vorschriften bleibt es natürlich jeder 
und jedem selbst überlassen, ob und wie er sich für das Ziel der 
Barrierrefreiheit einsetzt.

Ihre Sichtweise bezüglich einer Veröffentlichung von Fotos ist für mich 
gut nachvollziehbar. Eine Alternative bestünde beispielsweise im 
Verfremden der eigenen Porträtaufnahme oder darin, das Foto eines 
Haustiers (Hund, Katze, Goldfisch...) als Profilbild heranzuziehen und 
diesem ein virtuelles blaues Mützerl aufzusetzen.

Der "Blue Beanie Day" ist ein Weg unter vielen, auf das Thema 
Barrierefreiheit bzw. Accessibility aufmerksam zu machen.

Auf den Punkt gebracht hat es für mich ein Beitrag im Blog Hyperkontext, 
wo es unter anderem heißt: "Natürlich ist das ein Kasperletheater. Im 
Gegensatz zu den postdemokratischen Schmierenkomödien in unseren 
Breitengraden aber ein geschmackvolles. Herzhaft lachen fördert nämlich 
auch das Erinnerungsvermögen."

Herzliche Grüße
Georg Schober
http://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/

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