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Re: [InetBib] Handbuch zur Einführung in die Digitalisierung



Sehr geehrte Frau Knoppe,

es tut mir leid, aber ich fürchte, ich kann Ihrem Gedankengang hier nicht ganz
folgen:

In der Bahn lesen zu wollen, ist ebenfalls ein menschliches Bedürfnis und
allemal schöner, wenn es sich dabei um etwas Gedrucktes handelt. Aber es
gibt doch auch Alternativen - Bücher, Tageszeitungen und Fachzeitschriften
z.B., die ebenfalls bereits gedruckt vorliegen.

Na super - jeder Philosophiestudent wird begeistert sein, wenn ihm an der
Ausleihtheke eröffnet wird, das gewünschte Philosophiebuch sei momentan nicht
verfügbar, "aber es gibt doch auch Alternativen - nehmse halt dieses schicke
Chemiebuch..."

Es ging mir hier nicht darum, mit irgendeiner Lektüre in der Bahn die Zeit
totzuschlagen, sondern daß ich justamente dieses Handbuch lesen will.

Weder ich noch die Autoren des Handbuchs wollen den Lesern vorschreiben, wie
sie ein Dokument konsumieren sollen.

Das liest man aber gern.

Wenn aber die erste Frage, wenn ein PDF-Handbuch geöffnet wird, diejenige
ist, wie das Ding auszudrucken geht,

War in einem der bisherigen Beiträge zu diesem Thema die Rede davon, daß es
die erste Frage sei? Oder kann es vielleicht sein, daß sich diese Frage nur
denen stellte, die das Ausdrucken des Handbuchs in Teilen oder insgesamt für
erforderlich hielten? Und bei denen nicht davon auszugehen ist, daß die
Ausdrucke ungelesen im Papierkorb landen.

In diesem Zusammenhang ist mir auch Ihre Argumentation, Herr Alpers, nicht
ganz klar:

Welche Nutzung eines sagenwirmal in Stuttgart ausgedruckten Textes als
Papierverschwendung gelten kann, dürfte vom fernen Berlin aus nicht so genau
zu erkennen resp. beurteilen sein.

Ich bin nicht die Druckpolizei Deutschlands,

Das, wie gesagt, freut mich zu lesen - zwischen den Zeilen Ihrer ersten Mail
schien mir ein gewisser Absolutheitsanspruch hervorzulugen, z.B. hier:

dass das nicht nur Papierverschwendung ist, sondern auch ziemlich
rückschrittlich für eine Berufsgruppe, die mit digitalen Medien auf du
und du sein sollte.

Woher wollen Sie wissen, daß es Papierverschwendung nicht nur sein könnte,
sondern *ist*, wenn jemand eine PDF-Datei ausdruckt? Was können Sie wissen von
den Umständen, die es mir erforderlich erscheinen lassen, das Dokument oder
Teile davon in Papierform vorliegen zu haben? Vermutlich nicht viel.

sondern beziehe mich in diesem
konkreten Beispiel eines 116-seitigen Handbuchs, das nicht zwingend
ausgedruckt werden, auf den Argumentationsfaden der Diskussion, der ganz
eindeutig darauf hinweist, dass es viele Menschen gibt, die leider nicht
darüber nachdenken, ob ein Ausdrucken dieses speziellen Dokuments überhaupt
notwendig ist, wenn es doch digital vorliegt.

Aha? Ganz eindeutig?

Viele Grüße aus Stuttgart -
 U. Alpers
-- 
_________________________________________________________________
Ulrich Alpers               Universitaetsbibliothek Stuttgart
                            Bereichsbibliothek Physik
Tel: 0711/685-64027         Pfaffenwaldring 55
Fax: 0711/685-63502         70569 Stuttgart
Mail: ulrich.alpers@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

They that can give up essential liberty to obtain a little
temporary safety deserve neither liberty nor safety.
                                      -- Benjamin Franklin

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