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Antw: RE: [InetBib] Die letzte Fußnote



... in der Tat, da kann man Plagiat als Kunstform entdecken und sich lebhaft
vorstellen, wie sich der Doktorvater bei der Lektüre geschmeichelt denkt, "was
für ein gelehriger Schüler, der Text könnte - fast - von mir stammen".
 
Ansonsten überrascht die Schnoddrigkeit, mit der die verantwortlichen Betreuer
ihre Pflicht zur Qualitätskontrolle auf das Niveau einer technischen
Vorkontrolle reduzieren wollen und dabei auch noch behaupten, 2006 hätten
geeignete Werkzeuge noch nicht zur Verfügung gestanden - demütiges Schweigen
erschiene passender.
(http://www.sueddeutsche.de/karriere/guttenbergs-doktorvater-plagiat-war-noch-nicht-erkennbar-1.1068885)

Beste Grüße
Christian Wolff

 
 
Prof. Dr. Christian Wolff
Lehrstuhl für Medieninformatik 
Institut für Information und Medien, 
Sprache und Kultur (I:IMSK)
Universität Regensburg 
93040 Regensburg 
 
Tel.: ++49 (0) 941 943-3386 (-3387 Sekretariat)
Fax: ++49 (0) 941 943-3728 (-2429 Sekretariat)
 
E-Mail: christian.wolff@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 
Web: http://www.medieninformatik.it 
Twitter: http://twitter.com/MedienInfRgb 
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http://www.facebook.com/home.php?#!/pages/Medieninformatik-Uni-Regensburg/138729356153755
"Kay Heiligenhaus" <kay.heiligenhaus@xxxxxxxxxxxx> schrieb am Mittwoch, 9.
März 2011 um 15:00 in Nachricht
<EED50A728DE31A4B9B947195569610A001707CD0@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx>:

Liebe Inetbibler,

bringt die Süddeutsche eigentlich ganz gut auf den Punkt:

 
http://www.sueddeutsche.de/politik/plagiatsaffaere-um-guttenberg-beim-eigenen-doktorvater-abgeschrieben-1.1069659

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus

-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:inetbib-
bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of Kay Heiligenhaus
Sent: Wednesday, March 09, 2011 2:53 PM
To: Internet in Bibliotheken
Subject: RE: [InetBib] Die letzte Fußnote

Lieber Herr Weber,

Die Kommission wird dazu vermutlich mitteilen, dass Häberle das nicht
unbedingt hätte sehen müssen resp. erkennen können, da es sich hier
praktisch nur um eine Anhäufung von bibliographischen Angaben
gehandelt hat und nicht um einen eigenen Stil.

Darum geht es m.E. überhaupt nicht. Es geht m.E. darum, daß der
Doktorvater hier zu zentralen Themen der Arbeit nur und ausschließ die
Literatur präsentiert bekommt, von der er offensichtlich selbst bereits
hinreichend weiß und die er selbst in seinem Standardwerk mühevoll
zusammengetragen hat. Da findet sich keinerlei Ergänzung oder
Auseinandersetzung mit diesen Quellen. Sie werden einfach nur wiederholt.
Und das mit den typischen Mustern Guttenbergs: "Vgl. dazu grundlegend
und überhaupt Häberle 2006. Aber auch Tell 1967, Brugner 1999.
Demgegenüber aber Faser 2000." Dummerweise finden sich alle diesen
Quellen und Formulierungen bereits bei Häberle 2006. Da kommt keine
einzige dazu!

Wenn diese Art von Diskurssimulation im hinreichend Bekannten einem
Prüfer nicht auffällt, ist das schon schwer zu verstehen. Vielleicht ist es
aber
auch so, daß Häberle überhaupt nicht erwartet, daß Guttenberg einen eigen
Beitrag zur Diskussion leistet, sondern einfach seine eigenen reproduziert.
Wenn das dann summa ist. Nun denn.

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus

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