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Re: [InetBib] Mobilmachung gegen Elsevier?



Für diejenigen die es interessiert, wenn es in www.papercore.org heißt:
„this idea is not new, e.g. Mathematical Reviews, created by the American
Mathematical Society” sollte man in Deutschland wissen, dass es im
Springer Verlag die medizinischen, biologischen und mathematischen
Zentralblätter gab, die kritische Dokumentatationssysteme waren  (Heinz
Sarkowski und Heinz Götze: Der Springer-Verlag: Stationen seiner
Geschichte, Volume 2). Das von Otto E. Neugebauer begründete Zentralblatt
für Mathematik musste er aufgeben, als die Nationalsozialisten ihn dazu
zwangen, so dass er dann, später in den USA, die Mathematical Reviews neu
gründen musste, um seine Arbeit auf diesem Gebiet fortzusetzen.

Weil es damals sehr viel billiger war, über das Peer Reviewing viele
Aufsätze schon vor ihrem Erscheinen zu filtern, und nicht, wie bei den
Referateorganen tausende von spezialisierten Wissenschaftlern weltweit
über die Qualität erschienener Arbeiten zu befragen, starben die
Zentralblätter vom Springer Verlag nach dem zweiten Weltkrieg langsam aus.

Durch die Tatsache, dass wir heute mit Hilfe des Internets, die so
hilfreiche Idee der alten Zentralblätter weitaus besser als je zuvor
realisieren können, ließe sich so mancher Nachteil des veralteten Peer
Reviewings überwinden. Dass das auch geschieht, zeigt ja das Beispiel von
Herrn Hilf. Es wäre nun allerdings wichtig, dass man auch in Deutschland
diesen Gedanken  wieder intensiver verbreitet und sich an dieser
Entwicklung stärker engagiert. Dann würde sich auch früher oder später
deutlicher Zeigen, welche Publikationen wirklich qualitativ hervorragend
sind. Peer Reviewer sind dagegen weitaus mehr auf den Verkauf ihrer
Journals und deren Einkünfte ausgerichtet, was erfahrungsgemäß nicht
unbedingt mit Qualität identisch ist. So erinnern wir uns ja noch an den
Einfluss der Pharmaindustrie auf Elsevier-Publikationen, und Reklame
dieser Art, sollten Bibliotheken nicht noch zusätzlich teuer bezahlen. Ein
anderes Beispiel war die Zeitschrift: Chaos, Solitons & Fractals von
Elsevier, bei der Mohamed El Naschie Schlagzeilen machte
(http://en.wikipedia.org/wiki/Elsevier). Spezialisten, die die Aufsätze
dieser Zeitschrift genauer lasen, haben die Fehler in Referaten dazu
aufgedeckt.

MfG

W. Umstätter

einen Teil der einschlägigen Disziplinen Referateorgane
gibt, die die Bewertung bzw. Zusammenfassung der
Aufsatzliteratur leisten." Schrieb ich in
Klaus Graf: Open-Access und die Sprachenbarriere der
Wissenschaft. In: Archivalia vom 25. Dezember 2011. Online:
http://archiv.twoday.net/stories/59211934/ (siehe auch dort
verlinkte aktuelle Diskussion auf G+)
aber es kommen auch neue Referate-Organe online, so z.B.
www.papercore.org
E. Hilf
.................................................
Eberhard R. Hilf, Dr. Prof.
Geschaeftsfuehrer (CEO)
Institute for Science Networking Oldenburg GmbH
an der Carl von Ossietzky Universitaet
Ammerlaender Heerstr.121, D-26129 Oldenburg
ISN-Home: http://www.isn-oldenburg.de/
Homepage: http://isn-oldenburg.de/~hilf
E-Mail  : hilf@xxxxxxxxxxxxxxxx
Tel     : +49-441-798-2884
Fax     : +49-441-798-5851
ISN ist unter HRB5017 im Handelsregister beim
Amtsgericht Oldenburg (Oldb.) eingetragen.
USt-ID  : DE220045733
Kontaktaufnahme bevorzugt per Email
.........................
Fragebogen zur Urheberrechtsreform: http://www.iuwis.de/umfrage
Sign the petition Open Access an die EU: http://www.ec-petition.eu
- Blog zu Open Access: http://www.zugang-zum-wissen.de/journal
- Physics Distributed Network: htpp://www.physnet.net
- Buendnis  Urheberrecht fuer Bildung und Wissenschaft
    http://www.urheberrechtsbuendnis.de
--
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