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Re: [InetBib] Wissenschaftler rufen zum Elsevierboykott auf



Hallo Liste,

Heinz Pampel hat bei Google+ das Feedback deutscher Zeitungen zum
Elsevier-Boykott gesammelt, vgl.
https://plus.google.com/107571897806946755730/posts/EfvbhtBfhEY

Mein Lieblings-Beitrag vergangene Woche zu diesem Thema kam von Björn
Brembs, Heisenberg Fellow an der FU Berlin, der in seinem Weblog
darüber nachdenkt, ob Bibliotheken die wissenschaftliche
Publikationswesen zukünftig nicht vielleicht besser organisieren
könnten als die kommerziellen Publisher:
http://bjoern.brembs.net/comment-n835.html ;-)

Viele Grüße,
Lambert Heller

Am 20. Februar 2012 13:33 schrieb Dirk Pieper <dirk.pieper@xxxxxxxxxxxxxxxx>:
Liebe Liste,

aus Erwerbungssicht macht der Abschnitt, in dem der Wettbewerbsökonom Justus 
Haucap zitiert wird, noch mal sehr deutlich, dass der Markt für 
wissenschaftliche Zeitschriften in großen Teilen ein Anbietermarkt ist. Ob 
der Marktzutritt im Zeitalter von Internet und OJS tatsächlich so schwer sei, 
kann man sicherlich diskutieren, ebenso, ob Bibliotheken noch"möglichst ganze 
Reihen" beziehen wollten (was auch immer dort genau mit Reihe gemeint ist, 
Vollständigkeit bei Zeitschriften ist zumindest bei Bibliotheken ohne 
speziellen Sammlungs- und Acrhivierungsauftrag schon länger kein Kriterium 
mehr).

Die klassiche Reaktion auf der Nachfrageseite ist bei steigenden Preisen auf 
einem Anbietermarkt die Mengenanpassung. Auf der einen Seite können 
Bibliotheken durch Preis/Download-Analysen sehr genau darlegen, welche 
Zeitschriften für eine Reduktion des Zeitschriftenportfolios in Frage kämen, 
auf der anderen Seite versuchen aber Verlage häufig die Mengenanpassung über 
Vertragsbedingungen zu verhindern oder zumindest negativ zu Sanktionieren; 
des Weiteren können Bibliotheken in den Universitäten häufig eben nicht 
autonom bzw. nur nach ökonomischen Kriterien entscheiden, da Wissenschaftler 
als Produzenten und Konsumenten auftreten.

Viele Grüße

Dirk Pieper
UB Bielefeld
DBV Kommission Erwerbung und Bestandsaufbau



 +++ Welcome to the 10th International Bielefeld Conference,
24. - 26. April 2012,
http://conference.ub.uni-bielefeld.de +++










----- Ursprüngliche Nachricht -----
Von: Rainer Staar <RainerStaar@xxxxxx>
Datum: Donnerstag, 16. Februar 2012, 18:04
Betreff: Re: [InetBib] Wissenschaftler rufen zum Elsevierboykott auf
An: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>

Auf www.faz.net rechts oben im Suchfeld Elsevier Boykott
eingeben - dann wir der Artikel frei zugänglich angezeigt.
Freundliche Grüße
Rainer Staar


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Upmeier Arne Dr. TU Ilmenau" <arne.upmeier@xxxxxxxxxxxxx>
Gesendet: 15.02.2012 11:06:43
An: "'Internet in Bibliotheken'" <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Betreff: Re: [InetBib] Wissenschaftler rufen zum Elsevierboykott auf

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

im Feuilleton der heutigen FAZ auf Seite N5 steht ein
lesenswerter Artikel zum Elsevier-Boykott. Autor ist Philip
Plickert, Mitglied der FAZ-Wirtschaftsredaktion (!). Leider habe
ich keine freie und legale Online-Fassung gefunden, auf die ich
hier verlinken könnte.

Mit freundlichen Grüßen,

Arne Upmeier

--
Dr. Arne Upmeier

Universitätsbibliothek Ilmenau
Langewiesener Str. 37
DE - 98693 Ilmenau
Tel.: 03677/69-4534, Fax.: 03677/69-4530
E-Mail: arne.upmeier@xxxxxxxxxxxxx

Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Kommission Recht
Der Vorsitzende


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:inetbib-
bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Haensch, Liane
Gesendet: Samstag, 28. Januar 2012 09:35
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Wissenschaftler rufen zum
Elsevierboykott auf

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die einzigen, die meiner Meinung nach überhaupt etwas bewirken
könnten, sind tatsächlich die Wissenschaftler (= Autoren,
Begutachter und Leser). Daher finde ich den Aufruf zum Elsevier-
Boykott gut! Ob sich genug Anhänger für diese Kampagne finden,
ist natürlich schwer zu sagen, aber die Chancen stehen nicht
schlecht, weil

- die Aktion international ist,
- dank dem heutigen Stand der digitalen Vernetzung (Twitter,
Facebook, Mailinglisten) auch Wissenschaftler von dem Protest
erfahren könnten, die bisher nichts von den Problemen gehört
haben (vermutlich die meisten) bzw. sich sonst nie aktiv mit dem
Thema beschäftigen würden,
- sie sich dank der digitalen Möglichkeiten schnell und
unkompliziert dazu äußern können.

Elsevier kann meiner Meinung nach dann durchaus Probleme
bekommen, weil es mit weniger Wissenschaftlern, die schreiben
und begutachten, weniger Publikationen gibt, die verkauft werden
können. Und falls das Image des Verlags wirklich ernsthaft
leiden sollte, hätte das eventuell den Effekt, dass sich
Wissenschaftler nicht mehr so sicher sind, ihre Reputation zu
steigern, wenn sie ausgerechnet bei Elsevier veröffentlichen und
sie werden sich überlegen, - wenn auch nur vorsichtshalber -
einen andere/n Verlag/Möglichkeit zu wählen.

Das muss alles nicht passieren, aber man kann es nicht
ausschließen. Protestaktionen, die über soziale Netze
Verbreitung und daduruch Anhänger fanden, haben in den letzten
zwei Jahren schon viel bewirken können.

Viele Grüße
L. Haensch

--
http://www.inetbib.de

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