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Re: [InetBib] Unmut über Heidi, war: Coverlinks: Was bringt's?
- Date: Mon, 04 Mar 2013 12:17:19 +0100
- From: Sebastian Wolf <sebastian.wolf@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Unmut über Heidi, war: Coverlinks: Was bringt's?
Hallo liebe Liste,
Am 04.03.2013 11:35, schrieb prenz@xxxxxxxxxxxxxx:
Unter dem Titel "Unmut über Heidi" am 28. Februar 2013 auch Kritik in
der Zeit, Seite 62. Laut dem Artikel kritisierten wohl auch schon die
Studierenden in der Studentenzeitung "Unimut" der Universität
Heidelberg die Verlinkungen.
Ausschnitt: "Es ist aber die Symbolik, die irritiert: Die
öffentlich-wissenschaftliche Bibliothek, eine der letzten Bastionen
der Buchkultur, verweist den Bürger ausgerechnet an jenen Konzern,
der vielen als Hauptursache für den Untergang der traditionellen
Buchbranche gilt."
Auch die FAZ legt unter dem irreführenden Titel "Bibliotheken verlassen 
die Grauzone" nach und lassen dabei den Börsenverein ausführlich zu Wort 
kommen (einzelne Bibliotheken oder Amazon aber nicht):
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kein-link-mehr-auf-amazon-bibliotheken-verlassen-die-grauzone-12098167.html
Dazu kommen dann noch suggestive Sätze wie "Es wird also jede Bibliothek 
selbst entscheiden müssen, ob sie sich künftig vor den Karren von Amazon 
spannen lassen will oder nicht." Die Alternative wäre dann wohl, dass 
sich Bibliotheken vor den Karren des Börsenvereins spannen, oder?
Dass es einigen Studenten nicht gefällt, wenn Bibliotheken mit 
kommerziellen Anbietern kooperieren verwundert nicht gerade. Da steckt 
viel Ideologie dahinter.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Wer z.B. in Sachen 
Cover-Abbildungen das beste und günstigste Angebot liefert wird 
ausgewählt - alles andere wäre unter marktwirtschaftlichen 
Gesichtspunkten fahrlässig.
Der so genannte Untergang der Buchbranche ist übrigens nicht die Schuld 
von Amazon. Das ist bestenfalls ein Symptom. Das Wort "Untergang" halte 
ich auch für übertreiben, aber man erkannt ganz gut daran, dass 
"Sozialismus von oben" (die Buchpreisbindung ist nichts anderes) zwar 
für eine gesicherten Existenz hilfreich ist, aber eben auch Fortschritt 
und Innovationen zumindest erschwert und verzögert, wenn nicht gar 
völlig verhindert. Wie anders ist es zu erklären, dass die Branche auch 
gut 15 Jahre nach Amazon nicht in der Lage ist, ein gleichwertiges 
Angebot z.B. was Cover-Abbildungen angeht, zu liefern?
Viele Grüße
Sebastian Wolf
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