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Re: [InetBib] Ein eBook ist kein Buch!



Auch wenn das einigen heute nicht neu ist, http://www.wiwo.de/unternehmen/it/preisabsprachen-apple-steht-wegen-e-book-vor-gericht/8294598.html , weil es bereits in den Nachrichten kam, aber erstaunlich ist es schon, dass e-Books keine Bücher sind, aber der Buchpreisbindung unterliegen sollen und Amazon den Streit über die unterschiedliche Mehrwertsteuer in Europa für sich ausnutzt. Der Satz „Apple habe nichts falsch gemacht und stattdessen für mehr Wettbewerb gesorgt“ scheint mir insofern bemerkenswert, weil er zeigen soll, dass eine Buchpreisbindung den Wettbewerb erhöht, und es wird auch deutlich, warum das Verlagswesen etwa 2011 plötzlich so hoffnungsvoll in die Tablet-Zukunft blickte. Tatsache ist, dass der Kampf um die Frage, ob ein e-Book ein „Buch“ ist weiter tobt und für die Bibliotheken existentiell wichtig ist.

Auch die Diskussion darüber, was wann besser ist p- oder e-Book, ist doch ein Zeichen für deren Übereinstimmungen. Dass e-Books bei weitem nicht alle Möglichkeiten, die elektronische Publikationen prinzipiell bieten können (z.B. Textanalysen), bislang nutzen, liegt daran dass die Verlage berechtigterweise um bessere Marktchancen kämpfen, u.a. um die Übernahme der Ausleihe von e-Books, also der Domäne der Bibliotheken.

MfG

Walther Umstätter


Am 2013-06-04 06:47, schrieb Mathis Holzbach:
Diesen Aspekt nennen Sie neu?

Von meinem iPad gesendet

Am 03.06.2013 um 20:13 schrieb "Haase Jana" <haase.jana@xxxxxxxxx>:

Die neuen Aspekte sind die Kostenentwicklung und die Verteilung der Zugriffsmöglichkeiten.


--
Jana HaaseAm Friedrichshain 19 c10407 BerlinTel. 030 441 50 84

----- ursprüngliche Nachricht ---------

Subject: Re: [InetBib] Ein eBook ist kein Buch!
Date: Mo 03 Jun 2013 14:50:57 CEST
From: Mathis Holzbach<m.holzbach@xxxxxxx>
To: Internet in Bibliotheken&lt;inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx&gt;

Lieber Herr Mayr,

haben Sie vielen Dank. Dann betrifft ja die Frage ebook vs. Buch vor allem die städtischen Bibliotheken. Aber, einmal genügt es, diese Frage in diesem Forum zu diskutieren. Vielleicht sollte man einen allgemeinen Katalog-Zugriff auf die Fragen haben, die bereits auf Inetbib besprochen wurden. Dann können die Diskutanten sich auf neue Aspekte verständigen, falls es welche geben sollte.

Herzliche Grüße MHolzbach

Von meinem iPad gesendet

Am 03.06.2013 um 13:44 schrieb "Mayr, Philipp" <Philipp.Mayr@xxxxxxxxx>:

Lieber Herr Holzbach,

Ihre Aussage "Mit Printausgaben lässt sich übrigens viel besser arbeiten." können wir sehr deutlich durch unsere Ebook-Studie [1] und [2] aus dem Jahr 2010 bestätigen. Insbesondere "wissenschaftliches Lesen", was Annotationen und Highlighting einschließt, wurde von den 2010 verfügbaren Ebook-Reader Lösungen schlecht bis gar nicht unterstützt. Ich befürchte das hat sich bis heute nicht merklich verbessert.

Das Lesen von belletristischen Werken funktioniert aber sehr gut. Das kann man ja jeden Tag im Zug besichtigen.

Schöne Grüße,
Philipp Mayr

[1] Koch, U., Schomisch, S., Shen, W., Zens, M., & Mayr, P. (2010). eBooks für Fachwissenschaftler. Ein Testbericht zu aktuellen E-Readern. 5. Konferenz der Zentralbibliothek im Forschungszentrum Jülich (WissKom 2010). Jülich: ZB Jülich. Retrieved from http://www.ib.hu-berlin.de/~mayr/arbeiten/wisskom2010-koch-etal.pdf

[2] Schomisch, S., Zens, M., & Mayr, P. (2013). Are e-readers suitable tools for scholarly work? Online Information Review, 37(3). Retrieved from http://arxiv.org/abs/1205.1227

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Inetbib [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Mathis Holzbach
Gesendet: Sonntag, 2. Juni 2013 08:55
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Ein eBook ist kein Buch!

Was soll die Beschäftigung mit immer den gleichen Themen? Ebook vs. Buch hatten wir doch schon mal in diesem "Disputforum" diskutiert! Welche Buchform jetzt besser ist, entscheidet doch nicht der Bibliothekar. Wenn die Nutzer weiterhin gedruckte Bücher wollen, dann wird es weiterhin auch Bücher in den Bibliotheken geben.

Mit Printausgaben lässt sich übrigens viel besser arbeiten.

Dr. Mathis Holzbach

Von meinem http://youtu.be/jZ_S1RZoedA gesendet

Am 02.06.2013 um 08:38 schrieb h0228kdm <h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>:

"in der Diskussion noch nicht genannter Vorteil für Bibliotheken: man
erhält keine verschmutzten und mit Anmerkungen versehene Bücher zurück."

Insofern können auch digitale Bücher oft zuverlässiger archiviert werden, als das bei gedruckten Dokumenten möglich war. An anderen Stellen ist es aber gerade der Vorteil, die Anmerkungen von Lesern sich ansehen zu können. Im Prinzip können die Vorteile elektronischer Texte kaum alle aufgezählt werden, da sie je nach aufbereitender Software und beigefügten Metadaten vielfältig sind, bis hin zu automatischen Textanalysen und annähernd kostenlos weltweiten Verbreitung. Es war früher die Domäne der Hosts, die die Datenbanken mit verschiedenen Retrievalangeboten versahen und vermarkteten. Da hat Google inzwischen fast das Monopol. Das Problem der Verlage ist nur, dass sie dabei immer verhindern wollen, dass ihre Dokumente kopiert bzw. vervielfältigt oder verbreitet werden. Daran scheiterten die eBooks vor einem viertel Jahrhundert.

Man beachte die Komik, dass die Verlage von heute die Verbreitung von Information zunehmend zu verhindern versuchen, wenn die Kopien nicht einzeln bezahlt werden. Ist das nicht die Umkehrung ihrer alten Ziele?

Mit freundlichen Grüßen
Walther Umstätter
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http://www.inetbib.de

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