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Re: [InetBib] Datenschutz in Bibliotheken



Am 13.11.2013 10:02, schrieb Dr. Michael Voss:

Auf Suchhistorien kann nur der Leser selbst zugreifen.

Theoretisch ja, über die Oberflächen, die zum Zugriff vorgsehen sind. So soll das in der Vorstellung der Software-Entwickler und -Betreiber sein, ja. Aber alle Implementierungen solcher Features, die ich bisher gesehen habe, speichern diese Historien (und persönliche "Leselisten" und was es sonst noch so gibt) in irgendeiner Form (Datei, Datenbank, ...) unverschlüsselt auf dem Server, auf dem die Software läuft. Jeder, der Zugriff auf den Server mit ausreichenden Berechtigungen hat oder sich verschafft (sei es legal oder illegal) hat somit auch Zugriff auf diese Daten. Unter anderem das kritisiert ja Reuß nach meinem Verständnis: Er sieht ein erhöhtes Missbrauchspotential, wenn diese Daten nicht mehr im Serverraum einer Bibliothek gespeichert würden, sondern zentral für viele Bibliotheken an einem entfernten Ort, womöglich noch außerhalb Deutschlands. Wobei eine "Cloud-Lösung" nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Daten tatsächlich alle an einem Ort landen.

Man könnte die Daten (unabhängig davon, wo das geschieht, also "lokal" oder "zentral") auch so verschlüsselt speichern, dass sie nur mit einem Schlüssel zugänglich sind, den nur der Nutzer selbst kennt. Das wird aber (zumindest bei den "lokalen Lösungen") anscheinend selten so implementiert.

Viele Grüße,
Till Kinstler

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