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[InetBib] Prof. Dr. Peter Schirmbacher



Liebe Listenteilnehmer/innen,
Prof. Dr. Peter Schirmbacher erhielt anlässlich seiner Emeritierung gerade ein E(hren) Journal (http://ehrenjournal.ib.hu-berlin.de/), dass ihn mit Recht für seine Verdienste würdigt.

Dazu möchte ich an dieser Stelle gerne anmerken, dass ich vor ein bis zwei Jahrzehnten die Open Access Entwicklung eher für einen Selbstläufer gehalten habe. Da allerdings mit dem Widerstand etlicher großer Verlage durchaus zu rechnen war (wenn auch nicht in dem heute erkennbaren Maße, s. Diskussion über den Referentenentwurf zur Änderung des Urheberrechts 2016), müssen wir gerade solchen Netzwerkern wie P. Schirmbacher dankbar sein, die in all diesen Jahren unbeirrt für die notwendigen Fortschritte gekämpft haben, und für die auch weiterhin gekämpft werden muss. Ich hatte ehrlicherweise gedacht, dass es auch im Projekt “Dissertationen online” einfacher und rascher möglich sein würde, mit Hilfe einer Nativen XML-Datenbank (Zwischen Informationsflut und Wissenswachstum S.288; 2009; bzw. www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/lecte.html) automatisch eine Art Science Citation Index zu erzeugen, was sich bald als schwieriger und langwieriger erwies, als wir es damals dachten. So blieb dieser Dissertationsreferenzen-Index bis heute ein Desiderat. Peter Schirmbacher war nicht zuletzt durch seine Leitungsfunktion im Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin eine wichtige Bereicherung und Stabilisierung des IBI.

Auch wenn Maria Naczynski dazu schreibt “dass auch der Lehrstuhl für Informationsmanagement am IBI wackelt.” und: “Die Zukunft unserer Branche bleibt spannend und es wird nicht einfach werden…”, ist es wie bei einem Staffellauf, bei dem man nicht weiß, wie lange er noch dauern wird. Eine Generation übergibt die Verantwortung an die nächste, mit den möglichst besten Voraussetzungen, und der Hoffnung, dass diese genutzt werden können.

Als ich 1994 an dieses Institut kam, musste ich rasch erkennen, dass wir auch wieder um unsere Existenz kämpfen mussten. Mit den beiden Neuberufungen P. Schirmbacher und M. Seadle (2006) entstand die Hoffnung, so etwas wie ein neues Fundament geschaffen zu haben. Das war der „Lichtblick“ von dem E. Plassmann in seinem Beitrag schreibt. Heute kann man dementsprechend dankbar sein, dass die Mitarbeit von Prof. Dr. Peter Schirmbacher, dessen gute Zusammenarbeit Kollege M. Seadle betont, ein weiteres Jahrzehnt die Existenz des IBI mit gesichert hat. Gratulation! Nun ruht die Verantwortung im kommenden Jahrzehnt in hohem Maße auf den Schultern von Prof. PhD Vivien Petras und Prof. Dr. Elke Greifeneder, denen man nur viel Glück, Erfolg und Weitsicht bzw. Fortüne wünschen kann – und alle erdenkliche Hilfe von denen, deren Unterstützung auch sie dringend brauchen werden. Das ist um so wichtiger, seit dem die Informationswissenschaft in Düsseldorf (Prof. W. G. Stock) der Streichung einheimfiel. Man darf hoffen, dass es bei dieser Entwicklung in Berlin auch Synergieeffekte mit dem IFQ (Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung) gibt, denn die Digitale Bibliothek muss weiterhin ein Garant für die Qualitätssicherung in der Wissenschaft sein (und im Sinne A. v. Harnacks die Nationalökonomie des Geistes fördern), und das müssen auch die erkennen, die zur Zeit im Informationsbereich gerne streichen ;-).

MfG
Walther Umstätter



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