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Re: [InetBib] § 60d und §60e UrhWissG - Entwicklung und Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur - ebenfalls Interesse





Lieber Herr Brettschneider,

es muss Schritt für Schritt gehen. WB s und ÖBs haben unterschiedliche Nutzer 
und unterschiedliche Interessen. Bei den WBs geht es um Informationsbeschaffung 
(manche Infos liegen nur elektronisch vor)! 
Bei den ÖBs geht es um Service (Manche Bestseller sollen als EBooks zur 
Verfügung gestellt werden). Wenn das Musterverfahren für jede Sparte 
durchexerziert habe, kann ich weiter planen. Erst einmal sollte ich meine 
eigenen NutzerInnen im Auge haben. Erst dann kommt die Fernleihe!

VG 
Oliver Hinte

Am 19.01.2021 um 10:53 schrieb Peter Brettschneider via InetBib 
<inetbib@xxxxxxxxxx>:

Lieber Herr Hinte,

ich würde noch etwas weiter gehen wollen. Aus meiner Sicht müsste es heißen: 
Wann trauen sich die Bibliotheken eines Bibliotheksverbundes die Fernleihe 
für E-Books entsprechend der vom EuGH skizzierten Regeln einzuführen?

Die einzelne Bibliothek hat wenig davon E-Books an Nutzer von anderen 
Bibliotheken auszuleihen. Sie entzieht diese damit lokal der Nutzung (das 
EuGH-Urteil fordert faktisch die physische Leihe nachzubilden), ohne dafür 
für ihre eigenen Nutzer*innen etwas zu gewinnen. Gleichzeitig geht Sie jedoch 
ein nicht unerhebliches Prozessrisiko ein. Erst wenn Bibliotheken sich 
zugunsten Ihrer Nutzer*innen gegenseitig Zugriff auf den E-Book-Bestand 
verschaffen - also ein echtes Fernleihsystem für E-Books (auch ohne 
lizenzrechtliche Erlaubnis) entsteht - wird dieses Risiko für die einzelne 
Bibliothek zu einem lohnenden Vorstoß.

Selbst dann liegt der Teufel aber im Detail - das wissen die Expert*innen aus 
den Verbundszentralen aber weit besser als ich. U.a. müsste technisch 
sichergestellt werden, dass ein E-Book, das in die Fernleihe geht lokal nicht 
mehr genutzt werden kann. Rechtliche Unklarheiten wären zu prüfen: z.B. 
inwieweit die Art der Lizenz (z.B. 1U, 3U, unbegrenzte Nutzerzahl) hier eine 
Rolle spielt.

Mit besten Grüßen

Peter Brettschneider


Am 19.01.2021 um 10:06 schrieb Oliver Hinte via InetBib:
Es wäre sinvoll, ein paar Pandemie bedingte Änderungen anzuregen:- was nutzt 
den Studierenden und Forschern der designated Terminal, wenn man die 
Bibliothek nicht betreten darf?- der EuGH hat die Ausleihe für EBooks für 
zulässig erklärt; wann traut sich eine Bibliothek ein Musterverfahren 
anzustrengen?
Viele Grüße

Oliver Hinte
 joinhttp://www.urheberrechtsbuendnis.de




    Am Dienstag, 19. Januar 2021, 07:50:45 MEZ hat Kasprzik Anna via 
InetBib<inetbib@xxxxxxxxxx>  Folgendes geschrieben:
   Liebe Liste,

Antworten insbesondere zu den letzten beiden Punkten gerne auch an mich bzw. 
an alle!

Herzlichen Gruß
Anna Kasprzik
……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Dr. Anna Kasprzik
Leitung Automatisierung der Sacherschließung
Coordination of the Automatization of Subject Indexing
 ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Neuer Jungfernstieg 21
20354 Hamburg
T: +49 40 42834-425
E:a.kasprzik@xxxxxx
 www.zbw.eu
……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Erfahren Sie mehr über unsere Forschung und 
Entwicklung:www.zbw-forscht-fuer-oekonomen.eu
……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:leonhardt@xxxxxxxxxxxxxx  <leonhardt@xxxxxx>  Gesendet: Montag, 18. 
Januar 2021 11:30
An:inetbib@xxxxxxxxxx
Betreff: [InetBib] § 60d und §60e UrhWissG - Entwicklung und Aufbau einer 
entsprechenden Infrastruktur

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Forschungsbibliothek des GEI erweitert ihre umfangreiche Digitalisierung 
des eigenen Bestandes, den wir anschließend gemäß den o.g. Regelungen zur 
Nutzung zur Verfügung stellen wollen. Gerne möchten wir auf diesem Wege nach 
Ihren Erfahrungen zur Einrichtung einer entsprechenden Infrastruktur fragen. 
Hier einige, sicher nicht vollständige, Themen zu denen wir uns Gedanken 
machen:

  * Einrichtung von Terminals in den Räumen der Forschungsbibliothek,
    Steuerung von Zugriffsrechten
  * Sichtbarkeit im Katalog
  * Workflow zur Überführung von Korpora, die zum Zwecke von Text- und
    Dataminig erstellt wurden
  * Workflow zur Überführung von Digitalisaten in eine
    Forschungsumgebung zum Zwecke von Text- und Dataminig

Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen zu diesen Themen mit uns 
teilen oder uns Hinweise auf entsprechende Berichte oder ähnliches geben 
könnten - jede Information ist willkommen.

Danke und viele Grüße
Susann Leonhardt

--
Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut  |  Forschungsbibliothek
für internationale Schulbuchforschung    |  Stellv. Bibliotheksleitung
Freisestraße 1                            |  Tel.: +49 531 59099-361
38114 Braunschweig                        |http://bibliothek.gei.de


  

-- 
Peter Brettschneider
Universität Konstanz
Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM)
Fachreferent Rechtswissenschaften / Querschnittsaufgabe Urheberrecht / Team 
Open Science / bw2FDM



Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.